US-Schluss: Verluste – Japan und Fed-Zinsentscheid im Blick

New York – Trotz einer späten Erholung haben sich die US-Börsen am Dienstag im Sog der Katastrophe in Japan erneut mit Verlusten aus dem Handel verabschiedet. Der Dow Jones Industrial ging am Ende 1,15% leichter bei 11’855,42 Punkten aus dem Handel. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 1,12% auf 1’281,87 Punkte nach unten. Verluste gab es auch an der Technologiebörse Nasdaq, wo der Composite Index um 1,25% auf 2’667,33 Punkte nachgab.

Beeindruckt von der Katastrophe in Japan und wegbrechenden Kursen in Tokio waren die US-Indizes anfangs noch mit kräftigen Verlusten in den Handel gestartet. «Alle Augen sind auf Japan gerichtet», sagte ein Börsianer mit Blick auf die dramatische Entwicklung in dem Atomkraftwerk Fukushima Eins. «Erste Investoren sehen den Kursrutsch aber offenbar eher als vorübergehend an», begründete ein anderer Händler die leichte Erholung im späten Geschäft. Er verwies zudem darauf, dass sich die US-Notenbank am Abend positiv zur Entwicklung der US-Wirtschaft geäussert hatte. Die wirtschaftliche Erholung stehe auf «festeren Füssen», betonten die Währungshüter und beliessen die Leitzinsen erwartungsgemäss unverändert.

Wie schon am Vortag blieben Werte aus der Strombranche sowie mitwirkender Dienstleister und Lieferanten unter Druck. Die Aktien von General Electric (GE) verloren 1,56% auf 19,61 USD, erholten sich dabei jedoch deutlich von ihrem früh erreichten Tagestief. Die Titel des Ingenieur- und Baukonzerns Shaw Group sanken um 2,09% auf 34,14 USD. Usec Inc rutschten angesichts der Debatte um Atomstrom um 5,01% auf 4,36 USD ab. Das Unternehmen ist ein Lieferant für hochangereichertes Uran.

Auch der Versicherungssektor blieb angesichts der immensen Schäden in Japan im Blick. Die Anteilsscheine der American International Group (AIG) sackten um 1,92% auf 36,78 USD ab. Hartford Financial büssten gar 4,55% ein. Mit einem Minus von 1,91% auf 33,90 USD machte sich die Katastrophe in Japan auch bei den Titeln von Texas Instruments bemerkbar. Der Chiphersteller hatte mitgeteilt, dass eigene Werke in Japan beschädigt seien. Das dürfte sich auf die Umsätze im ersten und zweiten Quartal auswirken. Aktien des Konkurrenten Intel waren mit minus 3,17% das Schlusslicht im US-Leitindex Dow Jones.

Einziger Gewinner im Dow Jones waren die Papiere von Chevron, die 0,43% auf 101,23 USD höher schlossen. Relevante Nachrichten gab es bis zuletzt jedoch nicht. Gefragt waren auch Aktien aus dem Solarsektor, die laut Händlern von der Atomdebatte profitierten. Papiere des Solarzellenherstellers First Solar kletterten um 8,17% auf 158,91 USD und Trina Solar schnellten um 8,77% auf 28,28 USD hoch.

Abseits der Probleme in Japan gingen dagegen die Papiere der Lebensmittelkonzerns Dole Food Company um fast 9% in die Knie. Der Konzern hatte Zahlen für das vierte Quartal vorgelegt und einen Verlust von 36 Millionen US-USD ausgewiesen. Die Bananen-Ernte in Lateinamerika sei von schlechtem Wetter beeinträchtigt gewiesen, hiess es. (awp/mc/ps)

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