US-Schluss: Verluste – Katastrophe in Japan belastet
Newe York – Die Aktienindizes in New York haben sich am Montag angesichts der Katastrophe in Japan mit Verlusten aus dem Handel verabschiedet. Der Dow Jones Industrial ging 0,43% leichter bei 11’993,16 Punkten aus dem Handel. Im Tagesverlauf war der US-Leitindex allerdings zeitweise schon knapp unter die Marke von 11’900 Punkten abgerutscht und hatte damit den tiefsten Stand seit sechs Wochen erreicht. Am Freitag hatte er sich trotz des verheerenden Erdbebens in Japan noch im Plus behaupten können. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Montag um 0,60% auf 1’296,39 Punkte nach unten. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite Index um 0,54% auf 2’700,97 Punkte nach und auch der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,37% auf 2’290,72 Punkte.
Börsianern zufolge fokussiert sich der Markt derzeit auf die Ereignisse in Japan. Angesichts der Erdbebenkatastrophe würden Anleger verstärkt auf festverzinsliche Wertpapiere setzen, sagten Händler mit Blick auf weltweit fallende Aktienkurse. In Japan war der Leitindex Nikkei-225-Index am Morgen um mehr als 6% abgerutscht und auch in Europa erlitten die Aktienmärkte deutliche Verluste. «Das Erdbeben und seine Folgen könnten sich negativ auf das gesamte weltwirtschaftliche Wachstum auswirken», ergänzte ein Marktexperte. Wegen der in den USA erfolgten Zeitumstellung schlossen die US-Indizes in europäischer Zeit bereits eine Stunde früher als üblich.
Die aufkommenden Zweifel an der Zukunft in der Stromgewinnung durch Atomkraft waren vor allem im Energiesektor spürbar. General Electric (GE) etwa fielen als schwächster Wert im Dow Jones um 2,16% auf 19,92 USD. Der Mischkonzern ist gemeinsam mit Hitachi an Nuklearprojekten in Japan beteiligt. Aktien des zweitgrössten US-Atomstromproduzenten Entergy fielen um 4,89% auf 70,09 USD. Um fast 13% brachen in New York zudem die Papiere des kanadischen Uran-Produzenten Cameco ein.
Gefragt waren hingegen Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien. Laut Händler profitierten vor allem Solarwerte von der Fantasie, die angesichts des drohenden Super-GAUs in Japan von der weltweiten Atomdebatte ausgelöst wurde. Papiere des Solarzellenherstellers First Solar kletterten um 5,13% auf 146,91 USD und Trina Solar schnellten um 7,30% auf 26,00 USD hoch. Anteilsscheine des Waferproduzenten MEMC katapultierte das gestiegene Interesse an der Branche gar um mehr als 11% in die Höhe.
In Sorge um das Geschäft in Japan wurden dagegen die Aktien von Luxusgüterkonzernen verkauft. Händler begründeten dies damit, dass zuletzt 11% der weltweiten Absätze in der Branche in Japan erzielt wurden. Tiffany & Co etwa rutschten um 5,27% auf 59,86 USD ab.
Im Blick stand ferner die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von Multi-Milliardär Warren Buffett, die für 9 Mrd USD das Spezialchemieunternehmen Lubrizol übernehmen wird. Lubrizol-Papiere schnellten daraufhin um 27,73% auf 134,68 USD hoch. Die Titel von Berkshire lagen dagegen mit 1,28% im Minus, was am Markt auch auf mögliche Belastungen durch die Katastrophe in Japan zurückgeführt wurde. (awp/mc/ps)