US-Schluss: Verluste – Ölpreisanstieg belastet
New York – Steigende Ölpreise haben am Freitag die wichtigsten US-Aktienindizes belastet. Zwar war der vor Börsenbeginn veröffentlichte Arbeitsmarktbericht für Februar überraschend gut ausgefallen, der Markt habe dies aber schon am Vortag vorweggenommen, sagten Händler. Nun sorgten sich die Anleger wieder um mögliche negative Auswirkungen der Ölpreise auf die konjunkturelle Entwicklung.
Der Dow Jones Industrial verlor 0,72 Prozent auf 12.169,88 Punkte. Im Wochenvergleich gewann der Index damit allerdings immerhin noch 0,33 Prozent hinzu. Der S&P-500-Index gab am Freitag um 0,74 Prozent auf 1.321,15 Punkte nach. An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite Index um 0,50 Prozent auf 2.784,67 Punkte. Der Nasdaq 100 fiel ebenfalls um 0,50 Prozent auf 2.359,96 Punkte.
Die Zahl der Beschäftigten war in den USA im Februar um 192.000 zum Vormonat nach oben geklettert. Volkswirte hatten hingegen nur mit 185.000 gerechnet. Zudem war die Beschäftigungsentwicklung in den beiden Vormonaten deutlich nach oben korrigiert worden. Demnach war der Aufbau im Januar mit 63.000 Stellen (bislang 36.000) fast doppelt so stark wie zunächst angegeben ausgefallen. Im Dezember hatte der Zuwachs bei 152.000 Stellen (bislang 121.000) gelegen. Am Vortag hatte die überraschend stark gesunkene Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe die Kurse an den New Yorker Börsen nach oben getrieben. Und bereits am Mittwoch hatten Daten vom Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP erste Hinweise auf einen guten US-Arbeitsmarktbericht geliefert.
Schlecht für die Stimmung auf dem Börsenparkett waren Händlern zufolge die abermals gestiegenen Ölpreise. Nach dem vorübergehenden Rücksetzer am Vortag kletterte der Preis für ein Fass (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) am Freitag auf 105 US-Dollar. Damit bleibt Öl sehr teuer und schürt Ängste, dass sich die Wirtschaft wieder abschwächen könnte. Die Commerzbank schrieb in ihrer aktuellen Rohstoffstudie, dass der Optimismus hinsichtlich eines Friedensplans für Libyen inzwischen wieder einer realistischeren Betrachtung gewichen sei, nachdem ein Rebellenführer den Plan zurückgewiesen habe. «Wir gehen davon aus, dass die Ölpreise kurzfristig weiter steigen», fassen die Experten zusammen.
An der Unternehmensfront blieb es zum Wochenausklang ruhig. Unter den im breit gefassten S&P-500-Index gelisteten Unternehmen hatte kein einziges Geschäftszahlen veröffentlicht. Wal-Mart Stores legten als einer von nur vier Werten Werte im Dow Jones mit einem positiven Vorzeichen um 0,12 Prozent auf 52,07 Dollar zu. Der Einzelhandelskonzern will seine Geschäftsjahresdividende 2011/12 um fast ein Viertel erhöhen. Wal-Mart hat eigenen Angaben zufolge seine Dividende bislang in jedem Jahr seit seiner ersten Zahlung im Jahr 1974 angehoben.
Eine negative Studie setzte einige Banktitel unter Druck. Merrill Lynch hatte die Einstufung für Citigroup und Goldman Sachs gesenkt sowie das Kursziel für Morgan Stanley herunter geschraubt. Die Aktien der betroffenen Finanzunternehmen verloren zwischen 2,99 und 2,12 Prozent. (awp/mc/ps)