New York – Die weiterhin angespannte Lage in der Eurozone hat die US-Börsen auch am Donnerstag wieder im Minus schliessen lassen. Der Leitindex Dow Jones Industrial ging nach einem wechselhaften Handelsverlauf 1,13 Prozent tiefer bei 11.770,73 Punkten aus dem Handel und knüpfte so an seine Schwäche vom Vortag an. Der breiter gefasste S&P 500 sank um 1,68 Prozent auf 1.216,13 Punkte und erreichte so seinen tiefsten Stand seit fast einem Monat.
Noch deutlicher waren die Verluste an der Technologiebörse Nasdaq: Der Composite-Index büsste 1,96 Prozent auf 2.587,99 Punkte ein und der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 2,25 Prozent auf 2.272,09 Punkte.
Am Markt wurde die schwache Entwicklung mit der anhaltenden Unsicherheit wegen der Schuldenkrise begründet. «Die Finanzmärkte sind weiterhin fest in der Hand der Eurozone, auch wenn jüngste Wirtschaftsdaten aus den USA für eine Aufhellung der wirtschaftlichen Perspektiven sprechen», so ein Marktteilnehmer. Spanien etwa hatte am Donnerstag deutlich höhere Zinsen für frisches Geld am Kapitalmarkt bezahlen müssen. In den USA waren derweil die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche entgegen den Erwartungen gesunken, während der Anstieg der Baugenehmigungen im Oktober positiv überrascht hatte.
Die deutlichsten Verluste gab es in den Banken-, Rohstoff– und Technologiebranchen. Anteile des Aluminiumkonzerns Alcoa etwa büssten als Schlusslicht im Dow Jones 3,51 Prozent ein, was Händler mit kräftig nachgebenden Rohstoffpreisen begründeten. Aktien von JPMorgan schlossen 3,11 Prozent tiefer und Intel-Anteile verloren 2,41 Prozent. Papiere von Boeing konnten sich dem Abwärtstrend nicht entziehen und gaben trotz der Aussicht auf einen Grossauftrag aus Indonesien um 0,38 Prozent nach.
Auf Unternehmensseite stand zudem ein Börsengang im Blickfeld der Anleger: Die Aktien des Automobilzulieferers Delphi starteten mit 21,25 US-Dollar deutlich unterhalb des Ausgabepreises von 22,00 Dollar in den Handel. Letztendlich schlossen sie mit einem Minus von rund 3 Prozent bei 21,33 Dollar. Börsianer sprachen angesichts des widrigen Marktumfelds aber von einem durchaus gelungenen Debüt. Delphi hatte bei der Ausgabe schon Zugeständnisse machen müssen: Die Papiere waren zuvor für 22 bis 24 Dollar zur Zeichnung angeboten worden.
Unter den Nebenwerten drückten Zahlenvorlagen die Aktien einiger Unternehmen an das Ende des S&P 500-Index. Die Titel des Chipausrüsters Applied Materials büssten wegen eines enttäuschenden Quartalsausblicks rund 7,5 Prozent ein. Selbiges liess die Papiere von Netapp als Schlusslicht im Index gar um etwas mehr als 12 Prozent einbrechen. (awp/mc/ps)