US-Schluss: Wall Street erholt sich

US-Schluss: Wall Street erholt sich

New York – Dank Rückenwind vom Rohstoffmarkt hat sich die Wall Street am Mittwoch von ihren jüngsten Verlusten etwas erholen können. Nach Goldman Sachs und JPMorgan gehen nun auch die Experten der Deutschen Bank von steigenden Kupferpreisen aus. Der Kupferpreis verzeichnete daraufhin seinen grössten Preisanstieg seit zwei Monaten. Ein steigender Ölpreis sorgte bei Ölwerten für Auftrieb.

Der Dow Jones Industrial ging bei einem Punktestand von 12.394,66 Punkten um 0,31 Prozent fester aus dem Handel. Der marktbreite S&P-500-Index schloss 0,32 Prozent höher bei 1.320,47 Punkten. Beide Indizes waren im frühen Handel noch auf den tiefsten Stand seit einem Monat gefallen. An der Technologiebörse Nasdaq gewann der Composite Index 0,55 Prozent auf 2.761,38 Punkte. Der Nasdaq 100 ging 0,32 Prozent höher bei 2.310,95 Punkten aus dem Handel.

Am Rohstoffmarkt ging es weiter aufwärts. In den USA waren die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche gestiegen, wie das US-Energieministerium zuvor mitgeteilt hatte. Der Ölpreis legte dennoch zu. Davon profitierten Werte wie der Ölfeldausrüster Halliburton. Die Aktien stiegen um 4,99 Prozent auf 49,87 US-Dollar. Hier stützte zusätzlich eine Hochstufung durch Morgan Stanley. Konkurrent Schlumberger rückte um ein knappes Prozent vor. Die Aktien der beiden Ölkonzerne ExxonMobil und Chevron Corp. gewannen 0,82 beziehungsweise 0,96 Prozent hinzu. Aktien des Kupferherstellers Freeport rückten um 2,38 Prozent auf 49,98 Dollar vor. Die Gewinne am Aktien- und Rohstoffmarkt spiegelten die Überzeugung, dass sich die Weltwirtschaft weiter erhole, kommentierte ein Marktteilnehmer.

Die schwächer als erwartet ausgefallenen Auftragseingänge für langlebige Güter im April steckte der Markt schnell weg. Analysten hatten in ihren ersten Kommentaren die jüngsten US-Daten auch deutlich weniger negativ bewertet. Für die Postbank etwa stellt der Rückgang der Auftragseingänge für langlebige Güter im April keinen Grund zur Sorge dar. Bei der Commerzbank hiess es, die Daten sähen nur auf den ersten Blick schwach aus. «Der erste Eindruck täuscht», hiess es in der Analyse. Die US-Aufträge für langlebige Güter im April seien besser ausgefallen, als es der Rückgang um 3,6 Prozent suggeriere. Tatsächlich hätten die Aufträge und Auslieferungen der Kapitalgüter sogar an Schwung gewonnen.

Aufwärts ging es nach einem schwächeren Start auch für die Aktien von Applied Materials. Sie gewannen 1,24 Prozent auf 13,87 Dollar hinzu. Des Halbleiter- und Solarindustriezulieferer sei solide ins Jahr 2011 gestartet, habe für das zweite Quartal aber einen konservativen Ausblick gegeben, schrieb UBS-Analyst Stephen Chin in einer Studie. Ein positiver Analystenkommentar stützte die Aktien von Johnson & Johnson, die sich um 0,78 Prozent auf 66,29 Dollar verteuerten. Flextronics International gehörten ebenfalls nach einem Analystenkommentar mit einem Plus von knapp 4 Prozent zu den Nasdaq-Favoriten.

Zu den deutlichen Verlierern gehörten die Aktien der American International Group (AIG), die 4,01 Prozent auf 28,28 US-Dollar abgaben. Das US-Finanzministerium hatte am Vorabend nach Börsenschluss mitgeteilt, einen Teil seiner Anteile an dem Versicherer an der Börse platziert zu haben. Die Regierung gab 200 Millionen Anteilsscheine zum Preis von 29 US-Dollar je Aktie ab. Das war ein leichter Abschlag zum Tagesschluss und nur wenig mehr als der «Breakeven»-Preis von 28,73 Dollar. Noch deutlicher sackten die Papiere des Modekonzerns Polo Ralph Lauren ab. Der Modekonzern war im vierten Quartal hinter den Markterwartungen zurückgeblieben und rechnet damit, dass die Margen des laufenden Jahres rückläufig ausfallen werden. An der Börse sorgte das für einen Kursrutsch um 11,35 Prozent auf 114,70 Dollar. (awp/mc/ss)

NASDAQ

NYSE

Schreibe einen Kommentar