Washington – Die weltgrösste Volkswirtschaft der Welt hat zum Jahresende nicht so stark an Fahrt verloren wie zunächst gedacht. Das US-Handelsministerium hob am Donnerstag vorläufige Wachstumszahlen leicht an. Anstatt eines annualisierten Wirtschaftswachstums von 0,1 Prozent ergibt sich für das Schlussquartal 2012 nun ein auf das Jahr hochgerechneter Zuwachs um 0,4 Prozent. Sieht man von einer Annualisierung ab, liegt das Wachstum indes nur leicht über Stagnation.
Im Vergleich zum dritten Quartal, als die Wachstumsrate noch deutlich höher bei 3,1 Prozent gelegen hatte, verlor die amerikanische Wirtschaft zum Jahresende spürbar an Schwung. Auch war das Wachstum im vierten Quartal das mit Abstand schwächste im vergangenen Jahr. Am grundsätzlichen Bild der Entwicklung 2012 ändern die Daten wenig. Dementsprechend reagierten die Finanzmärkte nicht sonderlich stark auf die Daten.
Wie Detailzahlen zeigen, geht das stärkere Wachstum zum einen auf höhere Anlageinvestitionen der Unternehmen zurück. Daneben belastete die Entwicklung des Aussenhandels nicht mehr ganz so deutlich, die Exporte gaben etwas weniger nach als zunächst ermittelt. Der für das Gesamtwachstum wichtige Konsum der privaten Haushalte wuchs indes schwächer als bislang berichtet und konnte keinen überdurchschnittlichen Wachstumsbeitrag leisten. (awp/mc/ps)
Chicago-Einkaufsmanagerindex fällt überraschend stark
Derweil hat sich die Stimmung der US-Einkaufsmanager in der Region Chicago im März unerwartet stark eingetrübt. Der entsprechende Index sei von 56,8 Punkten im Vormonat auf 52,4 Zähler gefallen, teilte die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Donnerstag in Chicago mit. Der Index erreichte damit den tiefsten Wert im laufenden Jahr. Volkswirte hatten mit einem leichten Rückgang auf 56,5 Punkte gerechnet.
Der Frühindikator liegt dennoch weiter über der wichtigen Marke von 50 Punkten. Indexstände oberhalb dieser Schwelle signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen. (awp/mc/ps)