Washington – Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal wegen einer Abwärtsrevision des privaten Konsums schwächer als erwartet gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei von Juli bis September auf das Jahr hochgerechnet um 1,8 Prozent gestiegen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington in einer dritten Schätzung mit. In der zweiten Schätzung war noch ein Wachstum von 2,0 Prozent ermittelt worden.
Volkswirte hatten mit einer Bestätigung der zweiten Schätzung gerechnet. Im zweiten Quartal war die US-Wirtschaft um 1,3 Prozent gewachsen. Vor allem der schwächer als zunächst ermittelt gestiegene private Konsum führte zur Revision der Gesamtdaten. Der private Konsum ist im dritten Quartal nur um 1,7 Prozent geklettert. In der zweiten Schätzung war noch ein Anstieg von 2,3 Prozent ermittelt worden. Der private Konsum ist für 70 Prozent der US-Wirtschaftsleistung verantwortlich. Zuletzt signalisierten jedoch die Daten für das vierte Quartal eine Erholung des privaten Verbrauchs.
Wachstum vor Unternehmensinvestitionen getragen
Das US-Wirtschaftswachstum stehe trotz der Abwärtskorrektur für das dritte Quartal auf einer breiten Basis, hiess es in einer Stellungnahme der Postbank. Die deutliche Abwärtskorrektur des privaten Verbrauchs werfe zwar einen Schatten auf die BIP-Daten, schreibt Postbank-Volkswirt Heinrich Bayer in einer Studie. Erfreulicherweise sei jedoch, dass das Wachstum vor Unternehmensinvestitionen getragen worden sei. «Lediglich der Staatsverbrauch und die Lagerinvestitionen belasteten das Wachstum, wobei Letzteres im Hinblick auf die weiteren Perspektiven aber sogar positiv zu werten ist», schreibt Bayer.
PCE-Kernrate steigt stärker als erwartet
Die Kernrate des Verbraucherpreisindex PCE stieg den Angaben zufolge etwas stärker als erwartet. Sie stieg im Jahresvergleich um 2,1 Prozent. In der Zweitschätzung war noch ein Anstieg um 2,0 Prozent ermittelt worden. Der PCE wird vor allem von der US-Notenbank stark beachtet. (awp/mc/upd/ps)