US-Arbeitsmarkt bleibt deutlich hinter Erwartungen zurück
Arbeiter in Ford-Werk Wayne, Michigan.
Washington – Der US-Arbeitsmarkt ist im Mai deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Nicht nur fiel der Stellenaufbau viel schwächer als erwartet aus. Auch wurde der Jobaufbau für die beiden Vormonate deutlich nach unten korrigiert. Zudem stieg die Arbeitslosenquote, die von der US-Notenbank Fed stark beachtet wird. Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sprach in einer ersten Reaktion von einer massiven Enttäuschung.
Nach Angaben des US-Arbeitsministeriums hat die amerikanische Wirtschaft im Mai nur 69.000 Stellen geschaffen. Das ist der schwächste Jobaufbau seit einem Jahr. Volkswirte hatten mit einem viel stärkeren Zuwachs um 150.000 Stellen gerechnet. Der Stellenaufbau für die beiden Vormonate wurde mit 220.000 Stellen um 49.000 Jobs schwächer als bisher ausgewiesen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 8,2 Prozent.
Lohnentwicklung schwach
Auch die Lohnentwicklung blieb hinter den Erwartungen zurück. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Mai um 0,1 Prozent, während Bankvolkswirte mit einem Anstieg um 0,2 gerechnet hatten. Allerdings wurde der Anstieg im April von einer Stagnation auf plus 0,1 Prozent nach oben gesetzt. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit sank im Mai leicht von 34,5 auf bei 34,4 Stunden.
Starke Marktreaktion
An den Finanzmärkten erhielten sichere Anlagen starken Zulauf. Vor allem deutsche Staatsanleihen und amerikanische Treasuries legten zu. Die Aktienmärkte bauten ihre deutlichen Kursverluste hingegen noch weiter aus.
Persönliche Einkommen steigen im April schwächer als erwartet
Auch die Einnahmen der privaten Haushalte sind in den USA im April etwas schwächer gestiegen als erwartet. Die persönlichen Einkommen stiegen um 0,2 Prozent zum Vormonat, teilte das US-Handelsministerium ebenfalls am Freitag in Washington mit. Volkswirte hatten einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet. Die Konsumausgaben kletterten im Monatsvergleich um 0,3 Prozent. Dies war so erwartet worden.
Die Preisentwicklung blieb unterdessen sehr moderat. Der Verbraucherpreisindex PCE legte im Jahresvergleich um 1,8 Prozent zu. Zum Vormonat stagnierte er. Der Kernindex (ohne Energie und Lebensmittel) erhöhte sich zum Vorjahr um 1,9 Prozent und im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent. (awp/mc/upd/ps)