Ford-Werke Ford-Werke in Wayne, Michigan.
Washington – Der seit vielen Monaten schwache US-Arbeitsmarkt hat im September leichte Anzeichen der Besserung gezeigt. Nachdem ein enttäuschender Bericht im vergangenen Monat sogar Rezessionssorgen ausgelöst hatte, sorgten die neuen Zahlen für spürbare Erleichterung. So legte die Beschäftigung im September mit 103.000 Stellen in etwa doppelt so stark wie erwartet zu.
Zudem korrigierte das US-Arbeitsministerium die Zahlen der beiden Vormonate deutlich nach oben: Anstatt eines Zuwachses um 85.000 Stellen ergibt sich für August und Juli nun ein Plus von 184.000 Jobs. Bankvolkswirte kommentierten die Zahlen überwiegend positiv, warnten aber auch vor einer Überbewertung. So dürfte der jüngste Zuwachs durch beendete Streiks in der US-Wirtschaft überzeichnet sein. Dennoch lieferten die gestiegenen Stundenlöhne und die höhere Wochenarbeitszeit ein etwas besseres Bild des Arbeitsmarkts. «Die Fortschritte dürften der US-Notenbank Fed aber bei weitem nicht ausreichen», sagte DekaBank-Experte Rudolf Besch mit Blick auf die stagnierende Arbeitslosenquote.
Hohe Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote, die von der Fed besonders stark beachtet wird, lag wie im Vormonat bei 9,1 Prozent. «Die Fed dürfte eine deutlich niedrigere Rate zwischen 7 und 7,5 Prozent anpeilen», sagte Experte Besch. Die Stundenlöhne stiegen unterdessen um 0,2 Prozent, nachdem sie im Vormonat um 0,2 Prozent gesunken waren. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit stieg im September von 34,2 auf 34,3 Stunden.
Starke Marktreaktionen
An den Finanzmärkten wurden die Zahlen mit Erleichterung aufgenommen und sorgten für starke Bewegung: Der Euro legte zeitweise um fast einen Cent zu und sprang innerhalb weniger Minuten auf bis zu 1,3516 Dollar. Auch die Aktienmärkte legten kräftig zu. Sichere Anlagen wie deutsche und amerikanische Staatsanleihen wurden hingegen stark belastet. (awp/mc/ps)