US-Arbeitsmarkt nimmt Fahrt auf

USA Konjunktur Industrie

Arbeiter in Ford-Werk Wayne, Michigan.

Washington – Der US-Arbeitsmarkt hat zu Jahresbeginn deutlich an Fahrt gewonnen. Im Januar wurden ausserhalb der Landwirtschaft 243.000 neue Jobs geschaffen und damit rund 100.000 Stellen mehr als Bankvolkswirte erwartet hatten. Zudem sank die Arbeitslosenquote um 0,2 Punkte auf 8,3 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Ökonomen werteten die Zahlen durch die Bank positiv. Damit scheint der Druck auf Notenbank Federal Reserve zu schwinden. Sollte sich die Entwicklung verstetigen, dürfte eine dritte Runde der quantitativen Lockerung zusehends unwahrscheinlicher werden.

Am US-Arbeitsmarkt fielen nicht nur die Zahlen zum Jahresstart robust aus. Auch die Stellenzuwächse für die beiden Vormonate wurden deutlich um insgesamt 60.000 Jobs nach oben korrigiert. Mit Zuwächsen von 157.000 Stellen im November und 203.000 Arbeitsplätzen im Dezember scheint sich eine gewisse Verstetigung anzudeuten. «Allerdings haben wir auch im Frühjahr 2011 ähnlich hohe Zuwächse gesehen», schränkte DekaBank-Experte Rudolf Besch ein. Zur Erinnerung: Nur wenige Monate später regierte an den Finanzmärkten die Angst vor einer abermaligen Rezession in den USA.

Ökonomen massiv überrascht
Trotz seiner warnenden Worte zeigte sich DekaBank-Ökonom Besch massiv überrascht: Mit dem starken Stellenzuwachs habe der Arbeitsmarkt für eine «faustdicke Überraschung» gesorgt. «Der Beschäftigungsanstieg war zudem breit angelegt, was ein gutes Zeichen ist.» Auch Commerzbank-Experte Bernd Weidensteiner sprach von einem guten Start ins neue Jahr. Die jüngsten Konjunkturdaten zeigten, dass sich die US-Wirtschaft festige. Rückschläge seien jedoch immer möglich.

Wie reagiert Fed?
Die robustere Verfassung am Stellenmarkt dürfte auch der US-Notenbank Fed gefallen. Ob die Federal Reserve aber eine dritte Runde von Anleihekäufen letztlich absagt, dürfte erst die weitere Entwicklung am Jobmarkt zeigen. Dennoch: «Die Latte für die Fed liegt nach den aktuellen Daten höher», resümiert Commerzbank-Experte Weidensteiner. Akuten Handlungsbedarf für die Mannen um Fed-Chef Ben Bernanke sieht Weidensteiner jedenfalls nicht.

Kursgewinne an Finanzmärkten
An den Finanzmärkten sorgten die Zahlen für starke Bewegung: Der deutsche Leitindex Dax sprang innerhalb weniger Minuten um rund 100 Stellen auf 6.760 Punkte nach oben. Auch der Euro reagierte zunächst mit starken Kursgewinnen. Sichere Anlagen wie deutsche Staatsanleihen gerieten hingegen unter Druck. (awp/mc/upd/ps)

US-Arbeitsministerium

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