Rubel auf Erholungskurs
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Moskau – Zu Beginn der Weihnachtswoche hat sich die Lage für den unter Druck geratenen russischen Rubel weiter entspannt. Am Montagmorgen konnte der Kurs an die Erholung der vergangenen Handelstage anknüpfen. Für einen Dollar mussten 56,19 Rubel gezahlt werden, nachdem der Dollar-Kurs zu Beginn der vorigen Woche noch ein Rekordhoch bei über 77 Rubel erreicht hatte.
Experten erklärten die Erholung der russischen Währung unter anderem mit einem leichten Anstieg der Ölpreise. Das spielt für die stark vom Rohöl abhängige russische Wirtschaft eine wichtige Rolle.
China bietet Hilfe an
Zudem hatte China Russland wegen des Rubel-Absturzes Unterstützung angeboten. «Wenn Russland Hilfe braucht, werden wir im Rahmen unserer Möglichkeiten helfen», kündigte Aussenminister Wang Yi bereits am Samstag in einem Fernsehinterview an. Nähere Details nannte er gegenüber dem Hongkonger Sender Phoenix jedoch nicht.
Handelsminister Gao Hucheng sagte, China werde im Warenverkehr mit Russland verstärkt auf die chinesische Währung Yuan setzen. Damit könnten negative Effekte des Rubel-Absturzes aufgefangen und der Handel stabilisiert werden. «Im Sinne einer guten Zusammenarbeit brauchen wir eine verlässliche Basis», erklärte Gao bei Phoenix.
Russische Notenbank setzt Dollar-Reserven ein
Neben der Entwicklung der Ölpreise erklärte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank die Erholung des Rubels auch mit einer jüngsten Entscheidung des russischen Finanzministeriums. Demnach sollen Dollar-Reserven des Ministeriums an den Devisenmärkten zur Stützung der russischen Währung eingesetzt werden. «Die Entscheidung des Ministeriums, sieben Milliarden US-Dollar aus den Devisenreserven für Interventionen bereitzustellen, hat dem Rubel eindeutig geholfen», betonte Leuchtmann.
Massgeblich für die weitere Kursentwicklung ist aber vor allem die russische Notenbank. Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten ist die Zentralbank jederzeit bereit, sich mit Dollar-Interventionen am Devisenmarkt gegen die Rubel-Schwäche zu stemmen.
Allerdings waren zuletzt milliardenschwere Eingriffe nahezu wirkungslos verpufft. Dies galt auch für die drastische Leitzinsanhebung zu Beginn der vergangenen Woche. (awp/mc/pg)