Ölpreise sinken – kein Ende des Sturzflugs in Sicht

Ölpreise sinken – kein Ende des Sturzflugs in Sicht
(Bild: © Witold Krasowski - Fotolia.com)

(Bild: © Witold Krasowski – Fotolia.com)

New York – Die Umwälzungen am Ölmarkt werden immer gewaltiger. Am Dienstag gaben die Ölpreise nicht nur weiter nach. Erstmals seit langem kostete amerikanisches Rohöl kurzzeitig etwas mehr als Nordseeöl. Am Markt wurde dies zum einen auf das hohe Angebot und die schwache Nachfrage in Europa zurückgeführt. Zum andern gilt die Aussicht auf eine weitere Freigabe von Ölexporten in den USA als Grund.

Gegen Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar 45,57 US-Dollar. Das waren 1,86 Dollar weniger als am Montag. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 55 Cent auf 45,52 Dollar. Damit kosten die beiden wichtigsten Ölsorten der Welt in etwa gleich viel.

Preissturz ohne Ende
Seit vergangenen Sommer sind die Rohölpreise eingebrochen, allerdings in unterschiedlichem Ausmass. Während der US-Preis seit Mai von geringerem Niveau aus um etwa 57 Prozent fiel, gab der Preis für europäisches Öl von höherem Niveau aus um 60 Prozent nach. Das erklärt, warum sich die Preise mittlerweile angenähert haben.

Opec weigert sich, die Produktion zu kürzen
Zugleich liegen beide Preise zurzeit so niedrig wie seit Frühjahr 2009 nicht mehr. Dennoch weigert sich das Ölkartell Opec, mit einer Produktionskürzung auf den Preissturz zu reagieren. Mächtige Opec-Länder wie Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate argumentieren, dass nicht sie, sondern amerikanische Schieferölproduzenten für das Überangebot verantwortlich seien. Ab welchem Preis aber US-Produzenten unter Druck geraten, ist unter Experten strittig.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Montag bei 43,55 Dollar gelegen hat. Das waren 1,64 Dollar weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar