Kuoni: Hotelplan und Tui Suisse zeigen Interesse
(Foto: Kuoni)
Zürich – Die Reisebranche zeigt sich von dem angekündigten Verkauf der Reiseveranstaltertätigkeit bei Kuoni überrascht. «Dies gleicht einem Erdbeben, aber man darf die Reaktion nicht überbewerten und muss abwarten, was passiert», sagte beispielsweise Hotelplan-CEO Thomas Stirnimann gegenüber dem Branchenmagazin «travel inside». Er sei von dem Ausmass der Entscheidung überrascht worden. Es gebe nun Verunsicherungen bei Kunden, Lieferanten und Vertriebspartnern, so der Chef der Migros-Reisetochter. Je länger die Verunsicherung gehe, desto mehr Wert gehe verloren.
Man werde nun die Möglichkeit einer Übernahme der Aktivitäten prüfen, «ich stehe dazu, wir wären wohl ein sehr geeigneter neuer Besitzer», so Stirnimann. Hotelplan werde eine Lagebeurteilung vornehmen und eine klare Position beziehen. Die Entscheidung liege aber bei der Besitzerin – der Migros.
TUI-CEO Wittwer vom Zeitpunkt überrascht
Von der Entscheidung an sich nicht überrascht zeigt sich derweil Martin Wittwer, CEO von Tui Suisse. Der Zeitpunkt sei für ihn aber unerwartet gekommen. Wenn sich die Nummer Eins aus dem traditionellen Geschäft zurückziehe, beeinflusse das Struktur und Marktumfeld im Schweizer Reisemarkt. Es eröffne sich nun für alle Mitbewerber – ob national oder international – die Chance, das entstehende Vakuum zu füllen, sagte er dem Blatt. Auch Tui Suisse werde sich mit der Thematik Kuoni auseinandersetzen und dann entscheiden, ob Gespräche aufgenommen würden. «Je länger es dauert, desto mehr Wertverlust wird Kuoni hinnehmen müssen», erwartet Wittwer. (awp/mc/pg)