Drei Viertel der Bevölkerung planen keinen Elektroauto-Kauf

Elektroautos

(Foto: Kindel Media/Pexels)

Zürich – Der Markt für Elektroautos wächst in der Schweiz weiter, könnte aber sein Wachstum verlangsamen, da die Fördermassnahmen immer weniger werden und der Bundesrat beschlossen hat, die Steuerbefreiung abzuschaffen. Fast 3/4 der Schweizer Bevölkerung beabsichtigt nicht, ein Elektrofahrzeug zu kaufen, wie eine Umfrage von bonus.ch zeigt.

In der Schweiz wächst der Markt für Elektroautos weiter. Im letzten Jahr waren von allen Neuzulassungen von Personenwagen 17.7% vollelektrisch (vs 13.2% in 2021). Diese Entwicklung wurde insbesondere durch staatliche Zuschüsse angekurbelt, könnte aber durch die neuen Massnahmen des Bundesrates gebremst werden, der beschlossen hat, die Steuerbefreiung für Elektrofahrzeuge abzuschaffen. Ab 2024 werden diese somit der ordentlichen Steuer von 4% unterliegen.

Zusätzlich zu dieser Entscheidung gibt es nun eine Trendwende bei den Fördermassnahmen. Je nach Kanton werden direkte Subventionen für den Kauf eines aufladbaren Modells immer seltener oder wurden ganz abgeschafft. Diese neuen Bestimmungen könnten sich auf die Kaufabsichten der Schweizer Bevölkerung auswirken, die bereits Schwierigkeiten hat, sich von Elektroautos überzeugen zu lassen. In 2023 erwägen 71% der Befragten, dass sie kein wiederaufladbares Auto kaufen werden, während 22% einen Kauf planen und 7% bereits ein Elektrofahrzeug besitzen. Dies geht aus der jährlichen Umfrage des Vergleichsportals bonus.ch zu den Autoversicherungen in der Schweiz hervor.

Die Zahlen haben sich seit 2021 kaum verändert. Die Zahl der Personen, die ein Elektromodell besitzen, stieg von 3.2% in 2021 auf 5.5% in 2022 und 7.1% in 2023. Umgekehrt stagnierte das Verhältnis der Bevölkerung ohne Kaufabsicht bei über 70%.

Negative Punkte
Die Tatsache, dass ab 2024 eine ordentliche Steuer erhoben wird, und die fehlende finanzielle Unterstützung könnten sich negativ auf die Kaufabsicht für ein Elektromodell auswirken, da fast ein Viertel der Befragten den Kaufpreis als wichtigsten negativen Punkt nennt. Die Frage der Ökologie steht natürlich im Mittelpunkt der Debatte. So stellen die Umweltauswirkungen der Batterien (insbesondere bei der Herstellung) für 25% der Befragten den grössten Nachteil dar. Weitere negative Aspekte sind der Mangel an Ladestationen (20%) und die begrenzte Reichweite (19%).

Positive Punkte
Der ökologische Fussabdruck bleibt der wichtigste positive Punkt (33%), der von den Befragten hervorgehoben wurde, auch wenn dieser Wert im Vergleich zum letzten Jahr (39%) gesunken ist. Weitere Vorteile sind die Wirtschaftlichkeit (geringere Betriebskosten) mit 16%, der geringe Wartungsaufwand (Einfachheit und Zuverlässigkeit des Systems) mit 13% und schliesslich die Lautlosigkeit (weniger Lärmbelästigung) mit 11%.

Der Anteil der Personen, die keine positiven Aspekte bei Elektroautos sehen, ist im Vergleich zu 2022 gestiegen (23% vs 20%).

Die Westschweizer zeigen das grösste Interesse an Elektroautos, da 7.9% von ihnen ein solches Auto besitzen und 23.5% eine Kaufabsicht angeben. Im Gegensatz dazu scheinen die Deutschschweizer am zurückhaltendsten zu sein, da fast 76% nicht planen, ein aufladbares Modell zu kaufen. (mc/pg)

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