Zürich – Mit dem Einsatz von drei neu gebauten Limmatbooten macht die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) ab Beginn der diesjährigen Sommersaison einen Schritt in Richtung klimaneutrale Mobilität. Der mit Ökostrom gespeiste Vollelektroantrieb reduziert den jährlichen CO2-Ausstoss um 100 Tonnen. Dank raumsparender Bauweise erhöht sich die Passagierkapazität von 51 auf 60 Plätze je Schiff.
Die drei mit Diesel betriebenen Limmatboote «Felix», «Regula» und «Turicum» haben ihr Rentenalter erreicht. Immerhin haben sie dreissig Jahre auf dem Buckel und unzählige Fahrgäste befördert. Bei ihrer 55-minütigen Rundfahrt zwischen Landesmuseum und Zürichhorn passieren die flachen, mit einem Glasdach versehenen Boote sieben Brücken und bieten den Fahrgästen aus dem In- und Ausland einen ungewohnten Blick auf die Wahrzeichen der Altstadt beidseits der Limmat. Sie gehören im Sommer fast schon selbst zum Stadtbild von Zürich.
Zeitgleich zum Auftakt der Sommersaison am 2. April werden sie durch drei neu gebaute, vollständig elektrisch betriebene Boote ersetzt. Am 31. März 2023 wurden die drei Neulinge an einem Event auf der Werft in Zürich-Wollishofen feierlich mit Champagner auf die Ihre neuen Namen getauft. Die Wahl der Namen ist aus einem Wettbewerb unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft hervorgegangen.
Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Klimatisierung mittels einer reversiblen Wärmepumpe, die die Schiffe kühlen und beheizen kann, was im Prinzip auch einen Betrieb im Winter ermöglichen würde.
Ein Schritt in Richtung Klimaneutralität
Das knapp sieben Millionen teure Projekt wurde in Stralsund (D) vom deutschen Unternehmen Osteestaal und ihrer Tochterfirma Ampereship, die eine über zehnjährige Erfahrung im Bau von elektrisch- oder solarbetriebenen Schiffen vorweisen kann, umgesetzt. Für eine Fahrt mitten durch die Zürcher Innenstadt eignet sich diese Antriebsform besonders gut: die neuen Boote stossen keine stinkenden Abgase aus, sind klimaneutral und nahezu lautlos unterwegs. Rund 100 Tonnen CO2 können jährlich durch den Akkubetrieb eingespart werden.
Die fast fünf Tonnen schweren Batterien sollen selbst bei einer ausserordentlich starken Strömung genügend Strom für eine Tagesschicht zur Verfügung haben. Geladen werden die Akkus dann nachts auf der Werft in Zürich-Wollishofen mit Ökostrom der Elektrizitätswerke der Stadt Zürich (EWZ). (mc/pg)