2007 weltweit mehr Börsengänge als je zuvor

Dies geht aus einer am Montag in Stuttgart veröffentlichten Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hervor. Im Vorjahr waren es weltweit 1.729 Unternehmen mit einem Gesamtemissionserlös von 246 Milliarden Dollar. Für das kommende Jahr erwarten die Experten weiter viele Neuemissionen, vor allem in China. In Deutschland sei die Stimmung verhaltener.


227 neugelistete Unternehmen in China
Am meisten Geld wurde 2007 mit den Börsengängen der Bank VTB in Russland und der CITIC Bank in China eingesammelt. Die meisten IPOs (Initial Public Offering) waren in China zu verzeichnen. Dort liessen sich 227 Unternehmen listen. Der zweitwichtigste Börsenplatz war Australien mit 189 Börsengängen, gefolgt von den USA mit 178 Börsengängen. In Japan und Grossbritannien ging Zahl der Börsengänge hingegen zurück.


Kein Ende abzusehen
«Wir gehen davon aus, dass sich die Zahl der Börsengänge im kommenden Jahr mindestens auf dem hohen Niveau des Jahres 2007 halten wird. Die rasant wachsenden Emerging Markets, allen voran China, werden das Wachstum der globalen IPO-Märkte weiter beflügeln», erwartet Heinrich Lind von Ernst & Young. Die Privatisierungen in Russland, China und einigen anderen Schwellenländern seien noch lange nicht abgeschlossen. Interessante Neuemissionen werde es vor allem in den Sektoren Rohstoffe und Infrastruktur geben.


Verhaltenes Bild in Deutschland
In Deutschland zeigte sich ein vergleichsweise verhaltenes Bild: Nur 44 Unternehmen gingen 2007 an die Börse, im Vorjahr waren es 69. «Durch die US-Immobilienkrise und die daraus resultierende Kreditklemme hat sich das Klima für Börsengänge in der zweiten Jahreshälfte drastisch verschlechtert», sagte Julie Teigland von Ernst & Young. Das Emissionsvolumen habe sich jedoch auf dem hohen Vorjahresniveau halten können, da vergleichsweise grössere Unternehmen an die Börse gingen. Die grössten unter ihnen waren die IPOs von Tognum, Hamburger Hafen und Logistik und Gerresheimer.


Neue Anläufe 2008
«Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Börsengänge im kommenden Jahr wieder zunehmen wird und rechnen mit mindestens 50 IPOs in Deutschland», sagte Lind. Einige der Kandidaten, die im Jahr 2007 ihren Börsengang verschoben hätten, würden 2008 einen neuen Anlauf nehmen. Zudem gerieten Finanzinvestoren wegen der Kreditklemme und daraus entstehender Liquiditätsrisiken zunehmend unter Zugzwang, ihre Beteiligungen an die Börse zu bringen. (awp/mc/ps)

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