Unbestritten ist das Umfeld im Moment durch einige Faktoren getrübt. Dazu zählt Andreas Keller, Leiter Investments und Mitglied der Geschäftsleitung, unter anderem den US-Häusermarkt sowie die daraus entstandene Krise am amerikanischen Markt für minderklassige Hypotheken. Die Notenbanken haben bereits mit Zinssenkungen auf die angespannte Lage reagiert.
Konsolidierung bei Öl und Gold
Sorgen bereiten den Investoren zurzeit die Entwicklung des Öl- und Goldpreises. Für den Ölpreis rechnet Keller jetzt mit einer Konsolidierung. Die Notierung des schwarzen Goldes steht trotz dem steilen Anstieg noch immer unter dem historischen Höchstwert von Anfang der achtziger Jahre. Damals kostete das Fass dieses Rohstoffs inflationsbereinigt 100 Dollar. Auch für den Goldpreis prognostiziert die Bank vorerst eine Konsolidierung, bevor es dann weiter aufwärts gehen dürfte.
USA nach China noch immer der zweitwichtigste Treiber des globalen Wachstums
Unterstützung finden die Dividendenpapiere laut den Anlageexperten im allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld. Das starke Wachstum der Emerging Markets reduziert die Abhängigkeit der Weltwirtschaft von den USA. Insgesamt dürfte die Wirtschaft der Schwellenländer 2007 um 8% wachsen, deutlich stärker als es 1998 mit 3% der Fall war. In der OECD (ohne USA) fällt das Wachstum mit erwarteten 3.2% doppelt so hoch wie 1998 aus. «Allerdings darf der US-Konsument nicht ignoriert werden», warnt Keller, «er ist nach China noch immer der zweitwichtigste Treiber des globalen Wachstums.» Wegen der vom Häusermarkt samt Hypothekarkrise ausgehenden Schwäche bieten die amerikanischen Verbraucher zurzeit eher einen Sorgenpunkt. Keine Stirnfalten verursachen dem Anlageexperten dagegen die US-Firmengewinne. Die Analysten haben die Gewinnerwartungen bereits reduziert. Mit einem erwarteten Zuwachs von gut 7% für das laufende Jahr hält der Leiter Investments der AAM die Schätzungen für realistisch.
Aktienmärkte sind fair bis attraktiv bewertet
Mit Blick auf die Bewertungen dominiert ebenfalls eitel Sonnenschein. In Nordamerika, Europa sowie der Schweiz liegen die geschätzten Kurs-/Gewinn-Verhältnisse überall beim oder leicht unter dem langjährigen Mittelwert. In den Schwellenländern ist die Bewertung gar deutlich tiefer als im Mehrjahresdurchschnitt. Insgesamt liegen die Bewertungen klar unter den um die Jahrtausendwende registrierten Spitzenwerten. Das Fazit der AAM Privatbank heisst daher: «Die Aktienmärkte sind fair bis attraktiv bewertet.» Mit Blick auf die Risikoprämien (erwartete Aktienrendite abzüglich Rendite zehnjähriger Staatsanleihen) sagt Keller: «Aktien sind attraktiver als Obligationen.»
Aktien und alternative Anlagen zulasten von Obligationen übergewichten
Für die AnlegerInnen stellt sich damit die Frage, ob der Aufwärtstrend weiter geht und wo die besten Chancen liegen. Kurzfristig erwarten die AAM-Strategen einen volatilen Kursverlauf. Mittelfristig dürften die robuste Weltwirtschaft, die soliden Unternehmensbilanzen, die attraktiven Bewertungen wie auch der Spielraum für Zinssenkungen positiv wirken. Allerdings dürfen die Risiken nicht völlig vergessen werden. Carry Trades, die Inflation, der US-Häusermarkt sowie die Rohstoffpreishausse könnten jederzeit wieder Schatten auf die Märkte werfen. In diesem Umfeld rät die AAM, Aktien und alternative Anlagen zulasten von Obligationen überzugewichten.
Nestlé, GF und Schindler bei den Aktienfavoriten
Welche Themen werden den Investoren die grösste Freude bereiten? Als Stichworte nennt Keller die Bereiche Wasser, Gold, Luxusgüter, alternative Anlagen und Nachhaltigkeit. Als Aktienfavoriten figurieren bei der Privatbank der Nahrungsmittelwert Nestlé, der Maschinenwert Georg Fischer und der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler auf der Liste. In Europa fällt die Wahl auf BASF (Chemie), Unilever (Nahrungsmittel) sowie Total (Erdöl). In den USA empfehlen die Aktienstrategen von AAM den Softwareriesen Microsoft, die Aktien von Zimmer (Medizinalinstrumente) und abermals einen Nahrungsmittelproduzenten, nämlich Kraft Foods.
(AAM/mc/hfu)
AAM Privatbank AG
Zum Kerngeschäft der AAM Privatbank gehören die Anlageberatung und das Asset Management für private und institutionelle Kunden. Das traditionsreiche Unternehmen wurde 1917 als ATAG Allgemeine Treuhand AG gegründet, 1991 unter dem Namen ATAG Vermögensverwaltung aus der ATAG Ernst & Young ausgegliedert und 1997 in ATAG Asset Management umbenannt. Im Jahr 2000 erhielt das Unternehmen mit der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) einen neuen Alleinaktionär, welcher von Standard & Poor’s mit dem Höchstrating AAA bewertet wird. Seit dem 1. September 2007 tritt AAM als Privatbank im Markt auf. Die AAM-Gruppe beschäftigt ca. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Niederlassungen Basel, Bern, Genf, Lausanne, Zürich und Luxemburg.