Auch das operative Geschäft lief im Schlussquartal besser als erwartet. Wegen Abschreibungen auf den Wertpapierbestand blieb der Quartalsgewinn zwar hinter dem Vorjahreswert zurück, entsprach damit aber den Erwartungen der Analysten. Seinen Aktionären will die Bank nun erneut 0,50 Euro Dividende zahlen.
Börse reagiert mit Genugtuung
An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Aktien der Bank legten am Vormittag um 3,49 Prozent auf 23,13 Euro zu und setzte sich damit an die Spitze des MDAX. Die Bank habe «insgesamt gute Zahlen» vorgelegt, hiess es in einer ersten Einschätzung von Sal. Oppenheim. Vor allem der Zuwachs beim Zinsüberschuss als wichtigstem Ertragsbringer der Bank wurde positiv aufgenommen. Im Schlussquartal legte er um 18 Prozent auf 109 Millionen Euro zu. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten nur mit 104 Millionen gerechnet.
Jahresziele erreicht
Im Gesamtjahr erreicht die Bank das beste Ergebnis ihrer Unternehmensgeschichte. Die eigenen Ziele wurden klar erreicht. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern lag mit 25,0 Prozent wie angekündigt deutlich über 20 Prozent. Im Vorjahr hatte sie bei 10,9 Prozent gelegen. Grund für den massiven Gewinnsprung waren vor allem die Sondererträge aus dem Verkauf von ImmobilienScout24 im dritten Quartal. Insgesamt sprang der Vorsteuergewinn von 160 auf 380 Millionen Euro, von denen 221 Millionen Euro auf Sondereffekte aus Beteiligungsverkäufen entfielen. Ohne Sondereffekte hätte der Vorsteuergewinn um 20 Prozent zugelegt. Das Neugeschäft lag mit 11,7 Milliarden Euro ebenfalls über den angepeilten mehr als 10 Milliarden Euro. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 290 Millionen Euro nach 107 Millionen ein Jahr zuvor.
Happiger Verlust im Handelgeschäft
Wegen der Abschreibungen auf Wertpapiere ging der Vorsteuergewinn des Schlussquartals dagegen von 38 auf 27 Millionen Euro zurück. Grund war ein Verlust von 20 Millionen Euro im Handelsgeschäft. Allein auf die Wertpapiere im Handelsbestand mussten 16 Millionen Euro abgeschrieben werden. Trotz der Abschreibungen zeigte sich Vorstandschef Wolf Schumacher zuversichtlich, dass es nicht zu realen Ausfällen kommen werde. «Wir sind überzeugt, dass wir das Geld zurückerhalten.» Grund für die Abschreibungen seien aber ausschliesslich der niedrigere Marktwert der Papiere wegen der Kreditkrise, die auch Anleihen in Mitleidenschaft gezogen hatte, die in keinem Zusammenhang mit dem US-Markt für zweitklassige Immobilienkredite (Subprime) stehen. Am Subprime-Markt selbst sei die Aareal Bank weder direkt noch indirekt engagiert.
Margen steigen
Zugleich habe die Kreditkrise zu einem deutlichen Anziehen der Margen geführt, die zum Anstieg des Zinsüberschusses geführt habe, sagte Schumacher weiter. «Das sind die positiven Konsequenzen aus der Subprime-Krise.» Wegen der stärkeren Berücksichtigung von Kreditrisiken im Zinssatz sei die Marge in den vergangenen Monaten um 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte gestiegen. «Die positive Margenentwicklung zeigt sich jetzt auch in den Zahlen. Das wird sich 2008 fortsetzen.» Er gehe daher er weiter davon aus, dass für die Aareal Bank die Chancen die möglichen Risiken der Kreditkrise überwiegen.
Optimistischer Ausblick
Für laufenden Jahr zeigte sich Schumacher zuversichtlich, an das operative Ergebnis vor Sondereffekten von 159 Millionen Euro des vergangenen Jahres anknüpfen zu können. «Wenn wir in diesem Jahr keine weiteren schwerwiegenden Verwerfungen an den Finanzmärkten erleben, werden wir das gute operative Ergebnis des vergangenen Jahres auch 2008 wieder erreichen oder bei einem entsprechenden Marktumfeld sogar verbessern können.»
Dividende unverändert
Ihren Aktionären will die Bank erneut 0,50 Euro Dividende zahlen. Vor einem Jahr hatte die Bank ebenfalls 0,50 Euro je Aktie ausgeschüttet, nachdem die Dividende in den drei Jahren davor ausgefallen war. Der international tätige Immobilienfinanzierer war 2004 und 2005 wegen fauler Kredite von über zwei Milliarden Euro in die roten Zahlen gerutscht und erst 2006 in die Gewinnzone zurückgekehrt. (awp/mc/ps)