ABB 2005 wieder in den schwarzen Zahlen

In den Jahren 2001 bis 2003 schrieb ABB Fehlbeträge zwischen 729 und 819 Mio USD. Mit dem Jahresgewinn übertrifft ABB die Erwartungen der Analysten. ABB will auch erstmals seit fünf Jahren wieder eine Dividende von 0,12 CHF auszahlen.


Der eigenen Zielmarke näher gekommen

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT erhöhte sich um 67% auf 1’742 (1’046) Mio USD, was einer EBIT-Marge von 7,8 (5,1)% entspricht. Damit kommt ABB der eigenen Zielmarke näher, die bis zum Jahr 2009 eine EBIT-Marge von über 10% vorsieht. Die Division Power Technologies steigerte die EBIT-Marge auf 8,1 (7,0)%, bei der Automation lag der Wert bei 10,8 (9,3)%.

Kerndivisionen durch die bisherigen Geschäftsbereiche ersetzt

Die beiden Kerndivisionen vermochten vor allem dank den höheren Verkäufen, einer besseren Kapazitätsauslastung und Kostenmassnahmen ihre Margen zu verbessern. ABB publizierte zum letzten Mal nach der alten Organisationsstruktur, die bisherigen Kerndivisionen Energietechnik und Automationstechnik wurden per 1. Januar durch die bisherigen fünf Geschäftsbereiche ersetzt.

Top-Line knapp unter den Erwartungen

Knapp unter den Erwartungen lag die von ABB gezeigte Top-Line. Der Umsatz legte um 9% auf 22,442 Mrd USD und der Auftragseingang um ebenfalls 9% auf 23,581 Mrd USD zu. Vor allem aber in der zweiten Jahreshälfte sei die Nachfrage in den meisten Kundensegmenten gesteigert worden, teilte ABB mit.

Starker Auftragsanstieg aus dem Nahen Osten und Afrika

Einen starken Auftragsanstieg konnte ABB aus dem Nahen Osten und Afrika wegen der Expansion des Öl- und Gassektors verzeichnen. Das Unternehmen konnte zudem vom Industriewachstum in den USA profitieren. In Europa stagnierten die Aufträge dagegen.

Zu hohe Wachstumserwartungen eingeschränkt

Nach vielen Jahren des Überlebenskampfs sieht ABB-Chef Fred Kindle den Konzern nun in die Phase des profitablen, organischen Wachstums eintreten. Allerdings dürften die Gewinn-Wachstumsraten von 2005 im laufenden Jahr nicht wieder erreicht werden. «Sie dürfen die Entwicklung von 2004 zu 2005 nicht auf 2006 extrapolieren», schränkte er zu hohe Erwartungen ein.

Gute Voraussetzungen fürs neue Jahr

ABB gehe aber mit guten Voraussetzungen ins neue Jahr, der Auftragsbestand zu Jahresbeginn liege auf einem höheren Niveau als vor einem Jahr. Das Marktumfeld für 2006 sei in etwa vergleichbar mit dem zweiten Halbjahr 2005, urteilt ABB. Insgesamt seien die Märkte heute günstig, allerdings verzeichneten einzelne Teilmärkte eine geringe Aktivität. Als «stark» bezeichnet ABB weiterhin die neuen Märkte.

Asbest-Affäre beinahe abgeschlossen

Das Unternehmen steht zudem kurz vor dem Abschluss der Asbest-Affäre, die noch vor wenigen Jahren die Existenz des Konzerns bedroht hatte. Der amerikanische Bezirksrichter, der den revidierten Plan für die ABB-Tochter Combustion Engineering bewilligen muss, will diesen befürworten, falls bis zum 21. Februar keine Einsprüche eingehen.

Schlussstrich unter der leidigen Geschichte

Nach Ablauf der Einsprachefrist gegen den am 28. Februar erwarteten definitiven Richterspruch wird ABB definitive Rechtssicherheit haben und einen Schlussstrich unter die leidige Geschichte ziehen können. (awp/mc/ab)
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