ABB im 3. Quartal mit Reingewinn von 927 Mio. Dollar – Umsatzwachstums-Prognose bestätigt

ABB hat den Umsatz um 22% auf 8’791 (VJ 7’190) Mio USD und den Auftragseingang um 7% auf 8’885 (8’321) Mio USD gesteigert. In Lokalwährungen lagen die Wachstumsraten bei 16% für den Umsatz und bei 1% für die Bestellungen. Der EBIT verbesserte sich um 25% auf 1’291 (1’035) Mio USD und die EBIT-Marge auf 14,7 (14,4)%. Der Reingewinn erhöhte sich um 26% auf 927 (738) Mio USD, wie der Technologiekonzern am Donnerstag mitteilt.


Auftrags-Eingang klar hinter Analysten-Erwartungen
Damit hat ABB die Erwartungen der Analysten nicht ganz getroffen, vor allem der Auftragseingang liegt klar hinter dem Konsens zurück, aber auch der EBIT fiel tiefer aus als die pessimistischste Prognose. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 8’804 Mio USD, für den Auftragseingang bei 9’576 Mio USD, für den EBIT bei 1’392 Mio und für den Reingewinn bei 984 Mio USD.


Der Auftragsbestand per Ende September lag bei 27’211 Mio USD, nach 29’127 Mio USD Ende Juni 2008 und 22’170 Mio USD vor einem Jahr.


ABB profitiert von langfristigen Trends
Der Anstieg von Umsatz, Ertrag und Cashflow im dritten Quartal zeige, dass ABB die Projekte in allen Geschäftsbereichen erfolgreich umsetze, wird in der Mitteilung der neue CEO Joe Hogan zitiert. Weiterhin profitiere ABB von langfristigen Trends wie dem Ausbau und der Modernisierung der Energie-Infrastruktur, der Verbesserung der industriellen Produktivität und der Reduzierung der Umweltbelastung.


Verbessertes Risiko- und Projektmanagement
Die Verbesserung der EBIT-Marge wird mit dem verstärkten Einkauf in Schwellenländern und mit Massnahmen für ein verbessertes Risiko- und Projektmanagement begründet. Im EBIT enthalten ist eine Belastung von rund 100 Mio USD aus der Bewertung von Derivaten, welche die Voraussetzungen für die Bilanzierung unter Hedge-Accounting nicht erfüllen würden. Der Bewertungseffekt sei auf den starken Rückgang der Rohstoffpreise und die Aufwertung des US-Dollars gegenüber den meisten europäischen Währungen zurückzuführen.


Investitionen in Modernisierung von Stromnetzen
Die Nachfrage nach energietechnischer Ausrüstung habe in allen Regionen wieder kräftig zugelegt und zum zweistelligen Auftragswachstum in den Divisionen Energietechnikprodukte und Automationsprodukte beigetragen. Versorgungskunden in den entwickelten Märkten haben gemäss ABB weiterhin in die Modernisierung von Stromnetzen investiert, während in den Schwellenmärkten vor allem neue Kapazitäten aufgebaut worden sind.


Lebhafte Nachfrage in der Öl- und Gasindustrie
Auch in der Öl- und Gasindustrie sowie in der Metall- und Mineralstoffindustrie sei wieder eine lebhafte Nachfrage zu verzeichnen gewesen, auch wenn einige kleinere Kunden in der Bergbauindustrie vor dem Hintergrund der aktuellen Marktunsicherheiten erste Investitionen aufgeschoben hätten. Konjunkturempfindlichere Branchen wie die Bau- und Automobilindustrie blieben schwach.


Starker Auftragsrückgang bei der Division Energietechniksysteme
Bei industriellen Automationsprodukten hätten sich in den meisten Märkten zweistellige Wachstumsraten ergeben. Grosse Projektaufträge seien im Vergleich zum «sehr starken» Vorjahresquartal allerdings «beträchtlich» zurückgegangen. Zudem hätten einige Kunden geplante Investitionen aufgrund der Unwägbarkeiten auf den Märkten verschoben. Einen starken Rückgang der Aufträge erlebte die Division Energietechniksysteme, während die Division Prozessautomation praktisch stagnierte. Hier sieht ABB die Ursachen in erster Linie in einer zeitlichen Verschiebung beim Eingang von Grossprojekten. In der Division Robotik blieb der Auftragseingang ebenfalls weitgehend stabil, da die schwächere Nachfrage aus der Automobilindustrie durch ein Auftragsplus aus anderen Industriezweigen aufgefangen werden konnte.


Weniger Grossaufträge
Grossaufträge über 15 Mio USD gingen um 29% zurück (lok. Whrg. -31%) und machten noch 11% des gesamten Auftragsvolumens aus, nach 17% im Vorjahr. Basisaufträge zogen dagegen um 14% an, wobei alle Divisionen mit Ausnahme der Energietechniksysteme zugelegt haben. Zum Umsatzwachstum trugen neben der Abarbeitung des Auftragsbestandes auch Preiserhöhungen zum Ausgleich der höheren Rohstoffkosten bei. (awp/mc/pg/02)

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