Dies schreiben VR-Präsident Hubertus von Grünberg und CEO/CFO Michel Demaré im heute erschienenen Geschäftsbericht 2007. Die Möglichkeiten für das bestehende ABB-Business seien so gut, dass man über die nächsten 5 Jahre zusätzliche 20’000 Leute, vor allem Ingenieure, anstellen und damit organisch wachsen wolle. ABB will in ihren Gebieten dabei fast zweimal so schnell wachsen wie der Markt. Nach der überraschenden Trennung zwischen ABB und CEO Fred Kindle im vergangenen Februar war zum Teil darüber spekuliert worden, dass dieser das akquisitorische Wachstum zu wenig vorangetrieben habe.
Kindles Abgang mit Millionenzahlungen versüsst
Kindle wurde der Abgang bei ABB mit einem schönen Lohn und weiteren anstehenden Zahlungen versüsst. Für 2007 erhielt er gemäss Geschäftsbericht einen Totallohn von 9,47 Mio CHF, wobei 3,93 Mio Grundlohn, Bonus und weitere nicht-aktienbasierte Entschädigungen sind und die restlichen 5,55 Mio CHF einer aktienbasierte Kompensation entsprechen. Die aktienbasierte Kompensation sei allerdings ein theoretischer Wert, so dass die Auszahlung «erheblich davon abweichen könne», so ABB-Sprecher Thomas Schmidt gegenüber AWP. Der Vergleich mit dem Vorjahr ist schwierig, denn damals wurde der aktienbasierte Teil des Lohns nicht ausgewiesen. In Medienberichten wurde Kindles Einkünfte damals auf gut 5 Mio CHF geschätzt.
Differenzzahlungen bei schlechter bezahltem Job
Laut Geschäftsbericht erhält Kindle bis Ende Februar 2009 den vollen Lohn, Bonus und weitere Vergütungen (Pensionskassenbeiträge, ungebrauchte Ferientage). Wenn er bis zum Februar 2009 zudem keine oder lediglich eine deutlich schlechter bezahlte Anstellung findet, wird bis zu 70% des Lohnes (Grundlohn und Bonus) sogar für ein weiteres Jahr bezahlt (abzüglich allfälliges Einkommen). Falls er bis dann keinen neuen Job findet, erhält er bis Februar 2010 eine weitere Entschädigung, und zwar bis zu 70% der Differenz der Jahresvergütung (Grundsalär und Bonus) zu einem allfälligen Arbeitseinkommen aus anderer Quelle. Gemäss Geschäftsbericht erhält Kindle insgesamt knapp 550’000 ABB-Aktien.
Gesamtentschädigung für GL in der Höhe von 45,8 Mio. Franken
Die gesamte Geschäftsleitung von ABB verdiente im vergangenen Jahr 45,8 Mio CHF (inkl. aktienbasierte Kompensation). Finanzchef Michel Demaré, der nach Kindles Abgang im Februar interimistisch die Geschäftsführung übernommen hat, erhielt 5,3 Mio CHF. (awp/mc/pg)