Die starke Nachfrage nach Technologien zur Steigerung der Stromnetzstabilität, der industriellen Produktivität und der Energieeffizienz hätten Auftragseingang, Umsatz und EBIT in allen Divisionen und Regionen wachsen lassen, teilt ABB am Donnerstag mit.
Umsatz auf 29’183 USD Mrd gesteigert
Die wichtigsten Kennzahlen hat ABB bereits am Vortag zusammen mit dem Abgang des bisherigen CEO’s Fred Kindle kommuniziert. Der Umsatz stieg im Gesamtjahr auf 29’183 (VJ 23,281) Mio USD und der Auftragseingang auf 34’348 (27’048) Mio. Der Auftragsbestand per Ende Jahr lag bei 22’715 (15,829) Mio USD. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT erhöhte sich auf 4’023 (2’557) Mio USD, womit sich die EBIT-Marge auf 13,8 (10,6)% weiter verbesserte. Dies sei nebst den eingangs erwähnten positiven Faktoren beispielsweise auf den verstärkten Einkauf in Schwellenländern zurückzuführen, heisst es.
Reingewinn verdoppelt
Der Reingewinn hat sich auf 3’757 (1’390) Mio USD mehr als verdoppelt. Der Anteil am Reingewinn aus dem Verkauf von Lummus belief sich auf 530 Mio USD, 475 Mio USD steuerte ein ausserordentlicher Steuereffekt bei. Die Dividende in Form einer Nennwertrückzahlung soll auf 0,48 CHF ebenfalls verdoppelt werden. Die Zahlen haben die Erwartungen der Analysten mehrheitlich übertroffen. Ebenfalls am Vortag gab ABB bereits die Lancierung eines Aktienrückkaufprogramms über 2,2 Mrd CHF bekannt. Dieses soll vor der Generalversammlung 2010 beendet sein und die Aktien sollen danach annulliert werden.
«Grossartiges Jahr»
2007 sei ein «grossartiges» Jahr gewesen, wird in der Mitteilung der neue interimistische CEO und Finanzchef Michel Demaré zitiert. «Wir starten aus einer hervorragenden Position ins Jahr 2008.» Das zweistellige Wachstum des Auftragseingang sei in den OECD-Ländern durch die Modernisierung der bestehenden Strom-Infrastrukturen und Investitionen in neue regionale Netzverbindungen gestützt worden. In Stromnetze wurde auch investiert, um neue Lastanforderungen zu bewältigen und alternative Energiequellen wie die Windkraft zu integrieren.
Aufstrebende Märkte als Umsatztreiber
In den aufstrebenden Märkten wurde zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums auch im letzten Jahr in grossem Massstab neue Infrastruktur aufgebaut. Die anhaltend hohen Rohstoff- und Energiepreise hätten zu weiteren Kapazitätserweiterungen in der Prozessindustrie und zu Investitionen in die Verbesserung von Produktivität und Effizienz geführt. Im vierten Quartal wurde ein Umsatz von 8’713 Mio USD erwirtschaftet und der Auftragseingang kam auf 8’868 Mio USD zu liegen. Der EBIT stieg auf 1’145 Mio USD und der von den genannten Sonderfaktoren beeinflusste Reingewinn auf 1’753 Mio USD. Die EBIT-Marge verbesserte sich im Schlussquartal auf 13,1%.
Grossaufträge
Die erwähnten Trends haben sich in der Auftragsentwicklung widerspiegelt. Die Division Prozessautomation verzeichnete im vierten Quartal ein Plus von 660 Mio USD bei Grossaufträgen mit einem Volumen von über 15 Mio USD, hauptsächlich aus der Metall- und Bergbauindustrie, der Öl- und Gasindustrie und aus dem Schiffbau. Der Auftragseingang im Schlussquartal stieg insgesamt um 70% (LW +54%). Die Division Automationsprodukte legte mit den Aufträgen um 21% (+10%) zu, getrieben vor allem durch die starke Industrienachfrage nach Ausrüstung zur Verbesserung der Energieeffizienz und Produktivität.
Krise in US-Automobilindustrie drückt auf Robotik-Umsatz
Die Division Energietechnikprodukte erzielte 37% (+26%) mehr Aufträge als im Vorjahresquartal. Die Division Energietechniksysteme verzeichnete dagegen einen Rückgang der Bestellungen um 4% (-12%). Allerdings war hier gemäss ABB das Vorjahresniveau sehr hoch. Die kleinste Division Robotik schliesslich erhielt ebenfalls 1% (-9%) weniger Aufträge. Dies sei vor allem auf die rückläufige Nachfrage in der nordamerikanischen Automobilindustrie zurückzuführen. Insgesamt verzeichnete ABB im vierten Quartal eine Zunahme der Grossaufträge um 27%, womit sich deren Anteil am gesamten Auftragseingang wie im Vorjahr auf 19% belief. Die Basisaufträge von unter 15 Mio USD zogen um 24% an.
Optimistischer Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet ABB wiederum mit einem lebhaften weltweiten Markt für Stromübertragungs- und Verteiltechnik. Falls die weltweite Wirtschaft in keine umfassende Rezession eintrete, erwartet der Konzern in der Energietechnikdivision ein Wachstum von rund 15 bis 20% und im Automationsgeschäft ein solches von rund 10%, schreibt ABB am Donnerstag in der Medienmitteilung zum Jahresabschluss 2007. (awp/mc/ps)