ABB: Rückstellungen von rund 850 Mio USD vor Steuern – Kostenreduktion
Zur Geschäftsentwicklung im vierten Quartal hiess es, die operative Performance bewege sich im Wesentlichen auf dem Niveau der ersten neun Monate. Die starken Schwankungen bei Rohstoffpreisen und Wechselkursen im aktuellen Quartal dürften sich jedoch aufgrund der Marktpreisanpassung von Hedging-Transaktionen voraussichtlich erneut negativ auf den EBIT auswirken. Der Auftragseingang im Oktober und November 2008 spiegle die schwierige Marktlage wider.
Kostensenkungsprogramm angekündigt
ABB kündigte ein Programm an, mit dem die Kosten um über 1 Mrd USD sinken sollen. Das Unternehmen will damit die Geschäftsprozesse optimieren, die Produktivität erhöhen sowie den Einkauf und die Produktion in den Emerging Markets verstärken. Das konzernweite Programm laufe über einen Zeitraum von voraussichtlich 18 Monaten, erklärte Unternehmenssprecher Wolfram Eberhardt auf Anfrage von AWP. Aus heutiger Sicht dürften ABB daraus keine zusätzlichen Kosten entstehen, hiess es weiter. Ein Stellenabbau sei im Einzelfall nicht auszuschliessen, stehe aber nicht im Fokus der Massnahmen.
In organisches Wachstum investieren
Was die künftige Geschäftsentwicklung angeht, will ABB nach Angaben Eberhardts im kommenden Jahr weiter in organisches Wachstum investieren. «Es sind auch kleinere Zukäufe denkbar, diese haben jedoch nicht oberste Priorität», sagte Eberhardt. Im momentanen wirtschaftlichen Umfeld sei es sinnvoll, einen gewissen Kassenbestand zu halten.
Zuversichtlich für bekannt gegebenen Wachstumsziele
Das Unternehmen zeigte sich zuversichtlich, die zuvor für das Jahr 2008 bekannt gegebenen Wachstumsziele von 15-20% in den Energietechnikdivisionen und von über 10% im Automationsgeschäft (in Lokalwährungen) zu erreichen. Zuletzt waren die Jahresziele bei der Vorlage der Drittquartalszahlen Ende Oktober genannt worden. Damals sprach ABB von einem Wachstum von «deutlich über» 10% für das Automationsgeschäft. Ende November hatte Verwaltungsratspräsident Hubert von Grünberg erklärt, mit einem Auftragsbestand von 27 Mrd CHF per Ende September «bis ins Jahr 2010 hinein» ausgelastet zu sein. 2009 werde zwar schwierig, aber dennoch positiv für das Unternehmen, sagte er.
Untersuchung der EU-Kartellbehörden
Die Untersuchung der EU-Kartellbehörden richtet sich gegen mögliche Wettbewerbs-Verstösse von Stromwandler-Herstellern. Im Februar 2007 war dazu am ABB-Standort im deutschen Bad Honnef eine Razzia durchgeführt worden. Vor wenigen Tagen teilte die Behörde ABB die Beschwerdepunkte als formellen Schritt im Kartellverfahren schriftlich mit. (awp/mc/gh/07)