Ebenso legten die Gewinnziffern und die Margen weiter zu. Der Ausblick auf die nähere Zukunft bleibt positiv, trotz neu entdeckter Unregelmässigkeiten in verschiedenen Ländern, welche den US-Behörden gemeldet wurden.
Umsatz und Auftragseingang gesteigert
ABB hat im zweiten Quartal den Umsatz um 27% auf 7`143 Mio USD und den Auftragseingang um 26% auf 8`666 Mio USD gesteigert. Der Auftragsbestand lag Ende Juni mit 20`435 Mio USD um 39% über dem Vorjahresstand, wie ABB am Donnerstag mitteilte. Aufgrund der aktuellen Wechselkursverhältnisse sind die Wachstumsraten in lokalen Währungen allerdings durchwegs etwas geringer.
Kräftiges Wachstum bei der Division Energietechnik
Mehr regionale Stromnetzverbindungen in Europa aber auch der Ausbau der Infrastruktur im Nahen Osten haben vor allem der Division Energietechnik zu kräftigem Wachstum verholfen. Die beiden Automationsdivisionen haben gemäss ABB seitens der Industriekunden eine anhaltend starke Nachfrage verzeichnet, infolge der hohen Rohstoffpreise vor allem aus der Metall- und Bergbauindustrie.
Starke Gewinnentwicklung
Der EBIT erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 60% auf 1`030 Mio USD und die EBIT-Marge auf 14,4%. Im Vorjahresquartal lag die EBIT-Marge noch bei 11,4%. Der Reingewinn verdoppelte sich gar auf 729 Mio USD. Die Verbesserung des EBIT und der EBIT-Marge wurde mit dem Umsatzanstieg, der effektiveren Umsetzung von Projekten, der verstärkten Verlagerung von Produktions- und Engineering-Kapazitäten in Länder mit günstigen Kostenstrukturen sowie mit weiteren operativen Verbesserungen begründet.
Besseres operatives Ergebnis
Der Anstieg des Konzerngewinns resultierte in erster Linie aus dem besseren operativen Ergebnis sowie geringeren Steuersätzen. Ausserdem ging der Netto-Finanzaufwand zurück und die Kosten im Zusammenhang mit der Umwandlung der ABB-Wandelanleihe sowie das Umtauschgeschäft mit weiteren Anleihen fielen gemäss ABB nicht ins Gewicht.
Märkte laufen weiterhin gut
Das zweite Quartal sei von einem anhaltend starken Wachstum und sehr guten operativen Margen geprägt gewesen, wurde CEO Fred Kindle in der Mitteilung zitiert. ABB werde weiterhin von weltweiten Investitionen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Modernisierung der Strom- und Industrie-Infrastruktur profitieren.
Zuversicht für Gesamtjahr
So tönte auch der Ausblick für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres noch immer so zuversichtlich wie im vergangenen April. ABB rechnet für die restlichen Monate des Geschäftsjahres mit einer Fortsetzung des Auftragswachstums auf hohem Niveau. Gegenüber den jüngsten Wachstumsraten werde sich das Tempo jedoch etwas verlangsamen. Am günstigen Marktumfeld werde sich aber noch nichts ändern.
Möglichkeit für weitere Verbesserungen
Auch mit der Profitabilität ist ABB noch nicht am oberen Limit. «Wir sehen die Möglichkeit für weitere Verbesserungen und haben dazu auch Pläne», sagte CEO Fred Kindle anlässlich einer Telefonkonferenz.
Neue Unregelmässigkeiten als Wermutstropfen
Die Freude am sehr guten Ergebnis wurde einzig durch neue Unregelmässigkeiten getrübt. ABB musste dem US-amerikanischen Justizministerium und der Börsenaufsicht SEC verdächtige Zahlungen melden. Diese Zahlungen seien im Zuge interner Prüfungen entdeckt worden. Möglicherweise stellen sie einen Verstoss gegen Gesetze dar, was finanzielle Folgen haben könnte.
Keine Rückstellungen
Rückstellungen hat ABB deswegen aber nicht vorgenommen. Rückstellungen seien erst möglich, wenn man eine Ahnung von den möglichen Konsequenzen habe, sagte Kindle dazu. «Wir müssen zuerst konkrete Resultate der Untersuchungen abwarten.»
Titel an Spitze des SMI
An der Börse wurden die Zahlen mit grossem Applaus bedacht. Der Titel stand kurz nach Mittag in einem schwachen Gesamtmarkt mit einem Plus von 3,3% bei 28,60 CHF an der Spitze des SMI. (awp/mc/ar)