Betroffen sind nebst ABB Areva T&D, Alstom, Fuji Electrics, Hitachi und Toshiba. Siemens, ebenfalls an dem Kartell beteiligt, muss nichts bezahlen, da es die Verstösse gemeldet hatte. Die Busse für ABB wurde gemäss der Kommission um 50% erhöht, da sich ABB bereits früher ein vergleichbares Verhalten habe zu Schulden kommen lassen, im Zusammenhang mit der Fernwärmetechnik. Die nun untersuchten und gebüssten Vorfälle beziehen sich auf die Jahre 1999 bis 2003.
«Gentlemen’s Agreement»
Laut EU-Kommission haben die beteiligten Firmen gegen das in Artikel 81 des EG-Vertrags verankerte Verbot von Kartellen und wettbewerbswidrigen Verhaltensweisen verstossen. Im Rahmen des unter den Firmen mündlich vereinbarten «Gentlemen’s Agreement» sei vereinbart worden, dass die japanischen Mitglieder keine Leistungstransformatoren in Europa und umgekehrt die europäischen keine in Japan verkaufen würden.
ABB will Entscheid «sorgfältig prüfen»
ABB will den Entscheid der EU bei vollständigem Eingang sorgfältig prüfen, um danach über eventuelle Massnahmen zu entscheiden, wie es in einer Stellungnahme von ABB heisst. Man fühle sich aber weltweit einem fairen und offenen Wettbewerb verpflichtet. Den Mitarbeitern sei es untersagt, wettbewerbswidrige Massnahmen irgendwelcher Art zu treffen oder sich sonstwie unethisch zu verhalten.
Rückstellungen gebildet
Im vergangenen Jahr hatte ABB mitgeteilt, dass für den aktuell angesprochenen Fall ebenso Rückstellungen gebildet worden seien wie für andere Compliance-, Steuer- und Restrukturierungsangelegenheiten. Mit der Berichterstattung zum dritten Quartal will ABB den Einfluss des jetzigen Entscheids der EU-Kommission sowie auch von anderen jüngeren Entwicklungen auf die Rückstellungen sowie auf das Finanzergebnis beziffern. (awp/mc/ps/19)