ABN Amro: Aktionärsvereinigung drängt zu Verhandlungen mit RBS-Konsortium
ABN Amro müsse im Interesse seiner Aktionäre «seriöse Verhandlungen» mit dem Konsortium aufnehmen und auf einen noch höheren Übernahmepreis hinarbeiten, forderte VEB-Chef Paul de Vries laut einer am Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung. Sollten die Verhandlungen «freundlich» stattfinden, sei die Wahrscheinlichkeit gross, dass das RBS-Konsortium zu einem weiteren Preisaufschlag bereit sei, sagte er.
Offerte liegt klar über dem Barclays-Gebot
Am Dienstag hatte das Konsortium, dem auch der belgisch-niederländische Finanzkonzern Fortis und die spanische Banco Santander (SCH) angehören, ein offizielles Übernahmeangebot für ABN Amro im Gesamtwert von 71,1 Milliarden Euro vorgelegt. Die Offerte liegt nach Angaben des Konsortiums knapp 14 Prozent über dem Gebot der britischen Grossbank Barclays vom 23. April. ABN Amro hat die Übernahmebemühungen des Konsortiums bislang abgelehnt und sich für eine Fusion mit Barclays eingesetzt. Am Mittwoch kündigten die Niederländer an, ein so genanntes Transaktionskommittee einzurichten, das die neue Offerte prüfen soll.
Barclays droht mit Blockade der Kapitalerhöhung
Unterdessen haben Barclays-Aktionäre einem Zeitungsbericht zufolge damit gedroht, eine von der Bank erwogene Kapitalerhöhung zu blockieren, mit der ein höheres Kaufangebot für ABN Amro ermöglicht werden soll. Dieser Versuch würde «schlecht aufgenommen», schreibt die Londoner «Times» (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Fondsmanager. (awp/mc/ab)