ABN Amro: Genf bleibt Private Banking-Zentrum für Araber

von Gérard Al-Fil
Während arabische «High Net Worth Individuals» (HNWI) am Golf eine Überrendite von ihren Fonds erwarteten, bevorzugten sie den Finanzplaz Genf eher als sicheren Hafen für ein stabiles Portfolio, um ihre Kapitalrisiken zu streuen. Auch die traditionelle Diskretion spiele eine Rolle, sagt Hassan El-Nahas, Head of Private Banking Middle East bei ABN Amro in Dubai, der am Montag, 19. April, die der Öffentlichkeit die neue ABN Amro Private Banking Niederlasssung der im Dubaier Finanzzetrum DIFC vorstellte.


Weltweit verwaltet ABN Amro Private Banking 120 Milliarden Euro oder 171,6 Mrd. Franken Anlagekapital. An ihrem neuen Sitz im DIFC beschäftigt die Bank 60 Mitarbeiter. «Neueinstellungen in Dubai finden aber nicht auf Kosten unseres Sitzes in Genf statt», betont El-Nahas.

 

Treue Araber, verunsicherte EU-Kunden
«Wenn es Abflüsse aus Genf gibt, dannn prinzipiell von Konten europäischer Kunden aus dem EU-Raum, die aufgrund des andauernden Steuerstreits und der «CD-Affären» verunsichert sind», sagt El-Nahas gegenüber Moneycab. Seinen Kunden empfiehlt El-Nahas ihr Portefeuille wie vor der Krise zu diversifizieren und ihre Anteile an den «Stiefkindern der Krise» Gold und Geldmarkt-Fonds zu reduzieren. Bei Nahost-Anleihen gefallen El-Nahas Corporate Bonds der Banken Commercial Bank of Qatar und National Bank of Abu Dhabi.


Fluchtpunkt Singapur

Weil die Golfstaaten allesamt Steueroasen seien, würde auch ein Fall des Bankgeheimnisses in der Schweiz für arabische Kunden einer Privatbank am Genfersee nichts ändern. «Von den Spannungen zwischen der Schweiz und seinen EU-Nachbarn profitiert vor allem Singapur «, beobachtet El-Nahas. «In Dubai und am Persischen Golf betreuen wir in erster Linie Ausländer mit Wohnsitz in den arabischen Ölstaaten.»


ABN Amro Private Banking ist Teil der ABN Amro-Gruppe in der Niederlanden und wurde im Oktober 2008 vom niederländischen Staat übernommen. Verbindungen zur Royal Bank of Scotland, die im Oktober 2007 führend bei der Übernahme des weltweiten ABN-Finanzkonzerns war, bestünden keine mehr, so El-Nahas.
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