Im Nachmittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,2227 Dollar, nachdem sie zeitweise auf 1,2197 Dollar gefallen war. Zuvor hatte die EZB den Leitzins wie erwartet bei 2,50 Prozent belassen und den Erwartungen auf eine Zinserhöhung im Mai eine mehr oder weniger deutliche Abfuhr erteilt. Vor der Zinsentscheidung hatte die EZB den Referenzkurs noch auf 1,2312 (Mittwoch: 1,2262) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8122 (0,8155) Euro.
Aggressivere Gangart
Die Anleger an den Devisenmärkten hätten sich auf eine aggressivere Gangart der EZB eingestellt, sagte der Volkswirt Rainer Guntermann von Dresdner Kleinwort Wasserstein. Auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung hatte Notenbankpräsident Jean-Claude Trichet den Erwartungen auf eine Zinserhöhung im Mai aber einen Dämpfer versetzt. Die Aussicht auf einen späteren Zinsschritt im Juni habe die Anleger an den Devisenmärkten enttäuscht und den Euro umgehend unter Druck gesetzt, sagte Guntermann.
Klares Signal für eine Zinserhöhung
Die Mehrzahl der befragten Volkswirte sah in den Aussagen von Trichet nunmehr ein klares Signal für eine Zinserhöhung im Juni. Dann dürften die obersten europäischen Währungshüter den Leitzins um einen Viertel Prozentpunkt auf dann 2,75 Prozent anheben. Bis zum Jahresende rechnen die meisten Experten mit einem Zinssatz von 3,0 Prozent.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,70055 (0,7006) britische Pfund , 144,81 (144,16) japanische Yen und 1,5793 (1,5791) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 592,50 (587,00) Dollar gefixt. (awp/mc/gh)