Das Ergebnis soll auch weiterhin zufrieden stellend bis gut ausfallen, teilte der Pharmakonzern am Donnerstag mit. In den ersten neun Monaten verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzrückgang auf 177,1 (VJ 183,1) Mio CHF. In CHF habe der Rückgang 3% betragen, während währungsbereinigt ein Anstieg um 3% zu verzeichnen sei, so die Mitteilung weiter. Dabei habe der Umsatz im dritten Quartal in CHF um 2% auf 66,6 Mio CHF und wechselkursbereinigt um 8% gesteigert werden können.
Umsatzerwartungen verfehlt
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA lag bei 64,7 (69,3) Mio CHF und auf Stufe EBIT bei 37,8 (45,0) Mio CHF. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 31,0 (33,9) Mio CHF. Auf vergleichbarer Basis habe eine Verbesserung des EBITDA um 8% erreicht werden können. Damit hat Acino die durchschnittlichen Markterwartungen beim Umsatz nicht erfüllt, hingegen auf den Stufen EBIT und Reingewinn übertroffen. Von AWP befragte Analysten rechneten mit einem Umsatz von 181,0 Mio CHF, einem EBIT von 35,9 Mio CHF und einem Reingewinn von 29,6 Mio CHF.
Angespannte Situation in Deutschland
Hauptursache für die verhaltene Entwicklung in den ersten neun Monaten seien die allgemein schwierige Wirtschaftslage gewesen. Dazu habe sich noch eine angespannte Situation im Hauptmarkt Deutschland gesellt, so die Mitteilung weiter. Nach einem markanten Lagerabbau im vierten Quartal 2008, seien zwar seit Jahresbeginn Anzeichen einer langsamen Nachfrageerholung spürbar. Allerdings bewege sich der steigende Bestellungseingang noch auf bescheidenem Niveau und es sei auch jetzt noch kein nennenswerter Lagerwiederaufbau bei den Kunden zu erkennen. Zudem habe auch der anhaltend starke Schweizer Franken den Umsatz und die Marge belastet.
«Leicht positive Abschlüsse» mit AOK
Zu den Rabattvereinbarungen mit der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK), dem grössten Krankenversicherer Deutschlands, heisst es, dass die getroffenen Abschlüsse für Acino leicht positiv ausgefallen sind. Bedeutende Kunden hätten AOK-Verträge für etablierte Acino-Produkte abschliessen können. Für Clopidogrel, das Hauptprodukt von Acino, erwartet die Geschäftsleitung, dass die AOK das Medikament 2010 erneut auf die Liste nehmen wird. Im laufenden Jahr wurde das Produkt nachträglich aus der Ausschreibung gestrichen.
Konkurrenzprodukte zu Clopidogrel
Clopidogrel soll in weiteren Ländern der Europäischen Union auf den Markt gebracht werden, sobald jeweils die lokalen Anforderungen bezüglich Preisen und Vergütungen vorliegen würden. Allerdings sei infolge von Konkurrenzprodukten, die im dritten Quartal auf den Markt gekommen sind, mit Preisanpassungen zu rechnen. Auch für weitere Produkte – darunter Oxycodon und Fentanyl – werden per April 2010 Rabattregelungen erwarten. Die Vertragszuschläge für die Produkte der nächsten Runde sollen gegen Ende des Jahres erfolgen. Insgesamt wird dies wiederum zu tieferen Preisen führen und die Planbarkeit für Acino und ihre Kunden erschweren, heisst es weiter.
EU-Zulassungsantrag für Generikum zu Enantone/Trenantone
Im Weiteren ist für Leuprorelin, ein Generikum zum Enantone/Trenantone von Takeda in Europa die Zulassung eingereicht worden. Das Originalprodukt und Generika würden in Europa einen Jahresumsatz von rund 640 Mio CHF erzielen, heisst es weiter. Zudem sei man für das Im Juni 2009 in Grossbritannien eingeführte Goserelin (Generikum für Zoladex von AstraZeneca) in fortgeschrittenen Lizenzverhandlungen für Lateinamerika. Im Rahmen einer strategischen Allianz mit der Polyphor AG zur Entwicklung und Kommerzialisierung von neuen Produkten hat sich Acino mit 2 Mio CHF bzw. 2% am Kapital das Partners beteiligt.
Jörg Gebhardt neu in GL
Per 01.11.2009 wird Jörg Gebhardt, Leiter IT und Personal, in die Geschäftsleitung ernannt, so die Mitteilung weiter. Für das laufende Geschäftsjahr hat die Gruppenleitung den Mitte Jahr teilweise angepassten Ausblick bestätigt. Somit wird, ausserordentliche Ereignisse vorbehalten, weiterhin mit einem «zufrieden stellenden bis guten Resultat» gerechnet. Bei einem EUR/CHF-Wechselkurs von 1,50 wird nach wie vor ein gegenüber dem Vorjahr «leicht» höherer Umsatz erwartet. (awp/mc/ps/09)