Ackermann: Deutsche Bank braucht kein Geld vom Staat
Die Deutsche Bank werde aufmerksam beobachten, ob vom Staat gestützte Institute einen Vorteil im weltweiten Wettbewerb erlangten. Es sei wichtig, dass es gleiche Voraussetzungen für alle gebe.
Ackermann zuvor harsch kritisiert
Deutschlands grösste Bank hatte wiederholt betont, sie wolle kein Geld aus dem 500-Milliarden-Rettungspaket der Bundesregierung für die gebeutelte Finanzbranche. Für diese Haltung hatte Ackermann auch harsche Kritik einstecken müssen. Bei der Bankentagung begrüsste Ackermann das Eingreifen von Zentralbanken und Staaten weltweit: «Ich glaube, ohne Staat ging es einfach nicht mehr.» Allerdings sei es auch wichtig, dass man Wege suche, um aus dieser staatlichen Hilfeleistung wieder herauszukommen.
Krise wird «uns noch eine Weile begleiten»
Er sei überzeugt, dass die Krise «uns noch eine Weile begleiten wird». Aktuell stehe weiterhin Krisenmanagement im Vordergrund, betonte der Deutsche-Bank-Chef, der zugleich Vorsitzender des internationalen Bankenverbands IIF ist. «Kurzfristig werden wir noch eine Reihe von Belastungen für die Banken haben.» Auf mittelfristige Sicht aber gebe es für die überlebenden Banken gute Chancen. Er rechne mit einer weiteren Konsolidierung. Am Ende würden Banken stehen mit einer diversifizierten Finanzierungsstruktur, einer breiten Abdeckung und einem ausgewogenen Portfolio. Reine Investmentbanken seien dagegen ein auslaufendes Geschäftsmodell.
«Banken zum Teil klar unterkapitalisiert»
Beim Thema Kapitalausstattung sei eine «selektive gezielte Anpassung zielführend». Banken seien zum Teil klar unterkapitalisiert gewesen. «Die Ausgangslage hat sich dramatisch geändert und das zeigt, dass wir uns weltweit auf einem zu niedrigen Wert eingefunden haben.»
Kartellamt stimmt Einstieg der Deutschen Bank bei Postbank zu
Das Bundeskartellamt hat den Einstieg der Deutschen Bank bei der Postbank wie erwartet freigegeben. Die Genehmigung ohne Auflagen sei am Freitag erfolgt, sagte eine Sprecherin der Behörde am Montag in Bonn auf Anfrage. Im September hatten sich die Deutsche Bank und die Deutsche Post als Mutterkonzern darauf geeinigt, dass die Deutsche Bank 29,75 Prozent der Postbank für 2,8 Milliarden Euro übernimmt. Zudem sicherte sich die Deutsche Bank Optionen auf die restlichen Anteile der Post an der Postbank. (awp/mc/ps/21)