Actelion 2007: Erwartungen übertroffen

Davon entfielen 1’178,6 Mio CHF (+31%) auf das Hauptprodukt Tracleer, das bei Lungenhochdruck (pulmonale arterielle Hypertonie, PAH) eingesetzt wird. Der betriebliche Aufwand stieg auf 1’174,8 (677,5) Mio CHF. Darin enthalten sei ein im ersten Quartal angefallener In-Process-R&D-Aufwand (IBRD) im Zusammenhang mit der Akquisition von CoTherix in der Höhe von 224,8 Mio CHF, wie das biopharmazeutische Unternehmen am Donnerstag mitteilte.


Rückläufiges Betriebsergebnis
Das Betriebsergebnis sank auf 142,6 (268,2) Mio CHF. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Management mit einem Wachstum der Nettoumsatzerlöse in lokalen Währungen «im niedrigen zweistelligen Prozentbereich». Actelion weist zudem einen Cash-EBIT aus, der dem Betriebsergebnis ohne nicht-cashwirksame Belastungen wie laufende F&E-Projekte, Belastungen in Verbindung mit Aktienoptionen für Mitarbeitende sowie Amortisationen und Abschreibungen entspricht. Dieser erhöhte sich im Berichtsjahr um 47% auf 471,4 Mio CHF.


EPS verwässert sich auf 1,00 Franken
Unter dem Strich sinkt der Reingewinn auf 124,6 (241,1) Mio CHF. In der Folge hat sich der vollständig verwässerte Gewinn pro Aktie (EPS) nach US-GAAP für 2007 auf 1,00 (2,05) CHF verringert. Das biopharmazeutische Unternehmen hat beim Cash-EBIT, Betriebs- und Reingewinn die Analystenschätzungen übertroffen. Analysten haben im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit Cash-EBIT von 464,9 Mio CHF, einem EBIT von 133,4 Mio CHF und einem Reingewinn von 123,3 Mio CHF gerechnet. Im Berichtsjahr stieg der Netto-Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit auf 394,2 (352,8) Mio CHF erhöht. Die Anzahl Mitarbeiter nahm markant um 313 auf 1’592 zu. Davon waren 677 (551) in der Schweiz beschäftigt.


Clozel: «Tadellose Leistung»
CEO Jean-Paul Clozel attestiert dem Unternehmen für das Berichtsjahr «eine tadellose Leistung». CoTherix habe erfolgreich integriert werden können. Dadurch habe Actelion in den USA mit Ventavis/Iloprost ein drittes Produkt am Markt platziert. Mit Ventavis erzielte Actelion einen Umsatz von 78,2 Mio CHF. Zudem sei die klinische und präklinische Pipeline «deutlich angewachsen und schnell gereift». Derzeit hat das Unternehmen 10 Substanzen in der klinischen Entwicklung, davon fünf Projekte in der letzten Phase der klinischen Prüfung. Entsprechend sind die Kosten für die Forschung und Entwicklung um 38% auf 292,1 (211,8) Mio CHF angewachsen.


Almorexant mit grossem Potenzial
In Phase-III-Programmen sind Actelion-1 zur Therapierung von pulmonaler arterieller Hypertonie. An diesem Programm seien rund 500 Patienten beteiligt; Ergebnisse würden «in einigen Jahren» erwartet, so die Mitteilung. Für das Schlafmittel Almorexant wurde das Phase-III-Programm RESTORA im Dezember 2007 begonnen. Im laufenden Geschäftsjahr sollen weitere Studien anlaufen. Erste Ergebnisse werden für 2009 in Aussicht gestellt. Almorexant wird vom Management grosses Potenzial attestiert. Die Suche nach einem Partner zur Weiterentwicklung und Lancierung des Medikaments haben, wie bereits früher gemeldet, begonnen.


Bosentan in Phase-III-Studie
Eine zulassungsrelevante und mit der US-Gesundheitsbehörde FDA koordinierte Phase-III-Studie BUILD-3 ist für Bosentan (Tracleer) unterwegs. Diese Prüfung soll Mitte 2008 angeschlossen werden. Ergebnisse werden für Ende 2009 erwartet. Für Clazosentan gegen aneurysmatische Subarachnoidalblutungen ist im November 2007 mit der Patientenrekrutierung für die zulassungsrelevante Phase-III-Studie CONSCIOUS-2 angefangen worden. Seit diesem Monat würden Gespräche mit der FDA laufen. Die Ergebnisse aus der Studie sollen in der zweiten Jahreshälfte 2009 vorliegen.


Tezosentan: Studienergebnisse Mitte 2008
Schliesslich ist für Tezosentan zur Sicherstellung der akuten kardiovaskulären Versorgung die erste Phase-III-Studie angelaufen. Ergebnisse würden für Mitte 2008 erwartet. Bei einem positiven Ausgang der Tests soll eine zulassungsrelevante Studie in Angriff genommen werden. Weitere klinische Programme sind in der Bereichen kardiovaskuläre Erkrankungen (Renin-Hemer), genetisch bedingte Erkrankungen (Miglustat), Allergien (CRTH2-Antagonist), Autoimmunerkrankungen (S1P1-Rezeptor-Antagonist) am Laufen. Bei Miglustat habe das Unternehmen einen Antrag auf eine Indikationserweiterung zur Behandlung der Erkrankung Niemann-Pick Typ C bei der EU-Behörde zurückgezogen. Ein neuer Antrag soll später gestellt werden.


Tiefere betriebliche Margen erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr 2008 erwartet CFO Andrew J. Oakley ein Wachstum der Nettoumsatzerlöse in lokalen Währungen «im niedrigen zweistelligen Prozentbereich». In Folge der beschleunigten Investitionen in F&E sollen die betrieblichen Margen leicht zurück gehen, wobei der Cash-EBIT unverändert bleiben oder in den mittleren einstelligen Prozentbereich zurückgehen dürfte. Die Performance könnte sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn von einem Abkommen zur Partnerschaft für Almorexant positiv beeinflusst werden. Der operative Betriebsgewinn und der Reingewinn würden 2008 gemäss GAAP angesichts des Wegfalls des 2007 verbuchten hohen IPRD-Aufwands «signifikant» steigen, so Oakley weiter. (awp/mc/ps)

Exit mobile version