Actelion mit leicht tieferem Gewinn

Der Ausblick für das laufende Jahr wurde allerdings bestätigt, ausserdem kündigte das Biopharma-Unternehmen ein Aktienrückkaufprogramm. Aussagen zur Strategie blieben dagegen vage. Der Nettoumsatz in der Berichtsperiode erreichte 451,2 Mio CHF (+1% in CHF bzw. +6% in Lokalwährungen LW). Das Betriebsergebnis erreichte einen Wert von 100,3 (120,4) Mio CHF, der von Actelion speziell ausgewiesene, sogenannte Non-GAAP EBIT (ohne Mitarbeiteraktien, Abschreibungen, Sondereffekte etc.) fiel um 10% auf 141,3 Mio CHF (+1% in LW), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.


Kosten wegen Zivilklage gestiegen
Neben Preisdruck und Wechselkursen wirkten sich auch höhere Kosten negativ aus. Diese seien aufgrund einer (bereits früher bekanntgegebenen) Zivilklage in den USA im Zusammenhang mit dem Kauf von CoTherix gestiegen. Die Klagepunkte seien nun analysiert worden und man werde sich im Rahmen der Gerichtsverhandlung, die für Januar 2011 vorgesehen ist, dagegen wehren, heisst es.


Gute Leistungen in schwierigem Marktumfeld
Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 105,3 (108,5) Mio CHF; hier sind u.a. sonstige finanzielle Erträge von 22,8 Mio CHF sowie eine Ertragssteuerbelastung von 12,7 Mio CHF enthalten. Insgesamt wurden die Schätzungen (AWP-Konsens) ausser auf Stufe Reingewinn ziemlich klar verfehlt. «In Anbetracht der schwierigen Marktbedingungen für die pharmazeutische Industrie bin ich mit den anhaltenden wirtschaftlichen Leistungen unserer vermarkteten Produkte zufrieden», wird CEO Jean-Paul Clozel in der Mitteilung zitiert.


Vage Aussagen über Strategie
Zur Strategie, die aufgrund der in den letzten Wochen aufgekommenen Übernahmespekulationen von grossem Interesse ist, sagte der Konzernchef insgesamt etwas vage: «Was unsere strategische Ausrichtung angeht, so streben wir weiteres Wachstum und die Stärkung unseres PAH-Geschäfts an. Neue Moleküle wie Macitentan und Selexipag werden uns in die Lage versetzen, auf dem Erfolg von Tracleer aufzubauen. Als unabhängiges Unternehmen sind wir bestens positioniert, dieses Ziel zu erreichen und zudem auch in anderen Krankheitsgebieten innovativ tätig zu sein.» Der Hauptumsatz – nämlich gegen 90% des Gesamtumsatzes – wird weiter mit dem Medikament Tracleer gegen Blutdruckanstieg im Lungenkreislauf (PAH) gemacht. Es waren insgesamt 399,8 (375,5) Mio CHF, in Lokalwährungen ergab sich ein Anstieg von 12%. Weitere Umsätze wurden mit Ventavis (28,9 Mio CHF) sowie Zavesca (16,2 Mio CHF) erzielt.


Umsatz-Anstieg «im mittleren einstelligen Bereich»
Beim Ausblick 2010 ändert sich nichts. So soll (in Lokalwährungen) der Umsatz um über 10% und der Non-GAAP EBIT zwischen 21 und 24% steigen. Zum Jahr 2011 sagte CFO Andrew Oakley: «Ich rechne damit, dass der Anstieg des Produktumsatzes aufgrund des anhaltenden Preisdrucks – in lokalen Währungen – im mittleren einstelligen Bereich liegen wird. Trotz der Verbesserungen im operativen Bereich infolge der sorgfältigen Kontrolle unserer Kostenbasis gehen wir davon aus, dass der Non-GAAP-EBIT 2011 aufgrund der einmaligen Verbuchung von Meilensteinzahlungen für S1P1 im Jahr 2010 hinter den Werten des laufenden Jahres zurückbleiben wird.»


Aktienrückkauf  angekündigt
Bezüglich Produktenews hiess es u.a., dass die Patientenrekrutierung in der CONSCIOUS-3-Studie für Clazosentan bei aSAB (aneurysmatischen Subarachnoidalblutung) abgebrochen worden sei, nachdem hier – wie kurzem mitgeteilt – der primäre Endpunkt nicht erreicht worden sei. Alle Studiendaten zum Medikament würden nun gesammelt und analysiert. Ausserdem hat das Unternehmen einen Aktienrückkauf über die nächsten drei Jahre in der Grössenordnung von 800 Mio CHF angekündigt. Trotzdem bleibe genügend Flexibilität für weitere Investitionen in Forschung und Entwicklung, Einlizenzierungen sowie potenzielle Übernahmen und Akquisitionen bestehen, hiess es.  (awp/mc/ss/05)

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