Im Geschäftsjahr 2009 stieg der Nettoumsatzerlös um 20% auf 1’772,6 Mio CHF, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Davon entfielen 1’508,0 (1’294,1) Mio CHF auf das Hauptprodukt Tracleer, das bei Lungenhochdruck (pulmonale arterielle Hypertonie, PAH) eingesetzt wird. In Lokalwährungen (LW) betrug der Umsatzanstieg von Tracleer 19%. Unter den weiteren Produkten konnten die Verkäufe von Ventavis auf 136,9 (94,6) Mio CHF und jene von Zavesca auf 53,1 Mio CHF (+32%) gesteigert werden.
F+E-Aufwendungen um rund ein Viertel erhöht
Der betriebliche Aufwand nahm um 30% auf 1’433,2 Mio CHF zu. Davon entfielen 464,1 Mio CHF oder 24% mehr als im Vorjahr auf die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen. Die Kosten für den Verkauf sowie allgemeine und administrative Ausgaben nahmen um 17% auf 645,5 Mio CHF zu. Das Betriebsergebnis sank entsprechend um 9% auf 339,4 Mio CHF.
Liquide Mittel knapp verdoppelt
Actelion weist zudem einen non-GAAP-Cash-EBIT aus, der dem Betriebsergebnis ohne nicht-cashwirksame Belastungen wie laufende F&E-Projekte, Belastungen in Verbindung mit Aktienoptionen für Mitarbeitende sowie Amortisationen und Abschreibungen entspricht. Dieser stieg im Berichtsjahr um 19% auf 567,9 Mio CHF. Unter dem Strich stieg der Reingewinn auf 311,3 (306,1) Mio CHF. In der Folge erhöhte sich der verwässerte Gewinn pro Aktie (EPS) nach US-GAAP auf 2,53 (2,48) CHF. Die liquiden Mittel erhöhten sich auf 1,3 Mrd CHF, nach 0,7 Mrd CHF im Vorjahr. Dabei sind die 9,8 Mio eigenen Aktien nicht berücksichtigt.
Umsatzerwartungen übertroffen
Das Unternehmen hat die Analystenschätzungen beim Umsatz übertroffen und beim Cash-EBIT knapp verfehlt. Beim EBIT und Reingewinn lag das Unternehmen aber deutlich darunter. Analysten haben im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 1’760,1 Mio CHF, Cash-EBIT von 570,1 Mio CHF, EBIT von 391,2 Mio CHF und Reingewinn von 352,7 Mio CHF gerechnet. Die Experten bezeichnen das Ergebnis jedoch unter Ausklammerung von Sonderbelastungen als im Rahmen der Erwartungen liegend.
Weiterhin keine Dividende
An Sonderbelastungen fielen im Berichtsjahr u.a. 91 Mio USD an Entschädigungszahlungen der Tochtergesellschaft CoTherix an Asahi Kasei Pharma an. Ob weitere Zahlungen anstehen, hänge vom Ausgang des laufenden Verfahrens ab, sagte der CFO Andrew J. Oakley gegenüber AWP. Das Unternehmen verzichtet wie bisher auf die Ausschüttung einer Dividende. Der gesamte Gewinn wird reinvestiert. Für 2010 stellt CEO Jean-Paul Clozel die Markteinführung von Zavesca bei Niemann Pick Typ C und jene der thermostabile Formulierung von Epoprostenol-Natrium zur intravenösen Behandlung von primärer Sklerodermie-bedingten pulmonalen arteriellen Hypertonie in Aussicht.
Umsatz-Guidance präzisiert
Ausserdem hat das Management die zuletzt Mitte Januar abgegebenen Umsatz-Guidance präzisiert. So rechnet CFO Andrew J. Oakley in LW mit einem Umsatzanstieg um über 10% mit den bisher auf dem Markt befindlichen Produkten. Zuvor war von einem Wachstum im tiefen zweistelligen Prozentbereich die Rede. Der non-GAAG-Cash-EBIT soll in LW «ein Wachstum von nahezu 20%» erreichen. Dabei sollen die F&E-Aufwendungen «in bescheidenem Ausmass höher liegen als 2009. Wir werden uns innerhalb der bisherigen Guidance von 23-27% des Umsatzes bewegen», sagte Oakley gegenüber AWP. Insgesamt erwartet der CFO einen im Vergleich zum prognostizierten Umsatz in etwa parallelen Anstieg der betrieblichen Kosten.
Fünf Phase-III-Programme in der Produkte-Pipeline
Im Weiteren werden, wie angekündigt, nach der von Roche beendigten Forschungszusammenarbeit beim S1P1-Rezeptor-Angonisten bei Psoriasis die zuvor erhaltenen Meilensteinzahlungen beschleunigt aktiviert. Insgesamt handelt es sich gemäss dem CFO um 88 Mio CHF. Davon wurden 2009 9 Mio CHF aktiviert, der Rest fliesse in die Rechnung 2010. Ende 2009 umfasste die F&E-Pipeline elf Substanzen in der klinischen Entwicklung, darunter fünf Phase-III-Programme. Weitere 25 Projekte befänden sich in der Forschung. (awp/mc/ps/08)