Es ist wohl nicht übertrieben, den St. Galler Software-Hersteller Adcubum als «Rising Star» der Schweizer Software-Industrie zu bezeichnen. Doch was machen die St. Galler, wenn die Migrationswelle in ihrem Kernmarkt, den Schweizer Krankenkassen, verebbt ist? Adcubum-Chef Richard Heinzer und sein Marketing-Mann Daniel Wenger gaben im Exklusiv-Gespräch mit inside-it.ch Antwort auf diese und einige andere Fragen. Heinzer: «Adcubum hat aber auch die Absicht, in neue Märkte zu gehen, was aber ganz seriös geplant werden muss. Der Markt für Krankenkassensoftware in der Schweiz ist begrenzt und in absehbarer Zeit werden die Kassen neue Lösungen implementiert haben.»
Heinzer, der auf eine erfolgreiche internationale Karriere in der Informatik der Winterthur-Versicherung zurückblickt, spricht über die Lebenszyklen in der Insurance-IT und über die Märkte, in die Adcubum expandieren will.
Über die Lebenszyklen: «Man darf nicht vergessen, dass die Systeme aus den 70-er und 80-er Jahren schon sehr gut waren. Sie haben 30 bis 40 Jahre ihren Dienst getan. Ausserdem wird die zu ersetzende Software-Basis praktisch täglich grösser und komplexer. Alle Gesellschaften haben Respekt vor dieser Aufgabe und es kommt auch vor, dass man diese Entscheide immer wieder verschiebt, wobei man nicht vergessen darf, dass das zu entsorgende Erbgut jeden Tag grösser wird. Doch eines Tages, wenn der letzte Cobol- oder Assembler-Programmierer gestorben ist, werden die Versicherungen migrieren müssen.»
Auch Gesundheitspolitik hatte im Gespräch Platz. So wagt Adcubum-Marketeer Daniel Wenger eine Aussage, wieviel Geld im Schweizer Gesundheitswesen mit durchgängig elektronischen Prozessen bei der Leistungsabwicklung eingespart werden könnte.
Lesen Sie im Exklusiv-Gespräch : Richard Heinzer und Daniel Wenger über das Verhältnis mit Hauptaktionär und Avaloq-Chef Francisco Fernandez, über den Aufbau eines Partner-Kanals und die Rolle, die Adcubum im bald boomenden Markt für Versicherungs-Lösungen spielen will. (inside-it/mc)