Die Kapitalerhöhung und Wandelanleihe hat der Biotechnology Value Fund L.P., San Francisco, gezeichnet. Durch zusätzlichen Mittel sei die Finanzierung der laufenden Aktivitäten nun bis Anfang 2013 gesichert, teilt das Pharma-Unternehmen am Mittwoch mit. Zuvor war das Unternehmen bis Anfang 2012 finanziert.
593’567 neue Aktien ausgegeben
Im Rahmen der Aktienkapitalerhöhung werden 593’567 neue Aktien ausgegeben. Die Transaktion wurde gestern Dienstag nach Schluss des Handels an der SIX Swiss Exchange abgeschlossen. Der Transaktionspreis von 10,18 CHF je Aktie entspreche einer Prämie von 12% gegenüber dem volumengewichteten Durchschnittskurs der vergangenen fünf Handelstage, heisst es weiter. Die neuen Aktien im Nominalwert von 1 CHF werden aus dem genehmigten Aktienkapital emittiert und entsprechen 9% der ausstehenden Titel. Erster Handelstag dieser Valoren an der SIX ist der 17.09.2010.
«Langfristigen value-orientierten Investoren gefunden»
Die Pflichtwandelanleihe werde am 14.03.2011 in 1’371’069 Aktien aus dem bedingten Kapital gewandelt. Der feste Wandelpreis betrage 10,18 CHF je Aktie. Dies entspreche nach der Wandlung 17% der ausstehenden Titel, so die Mitteilung weiter. «Wir haben eine Reihe von Optionen evaluiert», sagte CFO Tim Dyer gegenüber AWP. «Mit BVF haben wir nun einen renommierten, langfristigen value-orientierten Investoren gefunden, der vom Potenzial unserer Produktpipeline und Forschungs- und Entwicklungsplattform überzeugt ist.» «Addex ist ein klassisches Value-Investment und die erste grosse Beteiligung, die BVF in Schweiz eingeht», wird der Fonds-Gründer Mark Lampert in der Mitteilung zitiert.
«Addex ist neu bis Anfang 2013 finanziert»
Das Engagement von BVF ermögliche es Addex neben dem Hauptproduktkandidaten ADX48621 bei Levodopa-induzierter Dyskinesie bei Parkinson-Patienten (PD-LID) sowie bestimmten Dystonie-Patienten ohne Parkinson «eine Reihe von weiteren, viel versprechenden Produktkandidaten sowie die Allosterische-Modulator-Plattform weiter zu entwickeln. Addex ist neu bis Anfang 2013 finanziert», so Dyer weiter. So umfasse die Produktpipeline weiter Kandidaten bei Osteoarthritis, Endometriosis, Alzheimer, Diabetes oder Entzündungskrankheiten.
Kosten nach Misserfolg gesenkt
Per Ende Juni 2010 verfügte Addex noch über liquide Mittel von 56,7 Mio CHF. Der Cash-Burn für das Ganzjahr 2010 wurde auf 30-35 Mio CHF veranschlagt, was auf der Basis der bisherigen Aktivitäten gemäss dem Management noch bis Anfang 2012 gereicht hätte. Addex hat nach dem Misserfolg mit der Produktkandidaten ADX10059 Ende 2009 die Kosten deutlich gesenkt.
Partnerschaft gesucht
Für ADX48621 soll noch Ende dieses Jahres mit Phase-II-Test bei PD-LID sowie einem Phase-IIa-Programm bei ausgewählten Dystonie-Patienten begonnen werden, hiess es bei der Präsentation des Halbjahresergebnisses Ende Juli. Top-Line»-Daten aus diesen Programmen sollen gemäss dem CFO im vierten Quartal 2011 vorliegen. Für diesen Produktkandidaten wird eine Partnerschaft gesucht.
Suche nach dem «richtigen Partner»
«Bei den Partnerschaftsgesprächen haben wir keine Eile. Wir suchen nach dem richtigen Partner, was die finanziellen Aspekte sowie die zahlreichen möglichen Indikationen für den mGluR5 NAM betrifft», sagte der CFO Ende Juli im Interview mit AWP. Dabei warte man mit dem Abschluss eines Partnerschaftsabkommens nicht notwendigerweise bis zum Vorliegen erster Phase-II-Ergebnisse. Zu den weiteren Indikationen gehören laut Dyer u.a. GERD, Angstzustände und Depressionen. Für ADX71943 bei Osteoarthritis ist der Start der klinischen Phase für 2011 geplant. Zudem soll Ortho-McNeil-Janssen Pharmaceuticals, der Produktpartner für ADX71149 bei Schizophrenie und Angstzuständen, noch dieses Jahr die Phase-I-Tests abschliessen und in Phase II übergehen. Addex stehen aus dieser Partnerschaft insgesamt 112 Mio EUR sowie Lizenzgebühren im unteren zweistelligen Prozentbereich zu. (awp/mc/ss/06)