«Auf Grund der Ergebnisse der Due diligence (Detailprüfung) kamen wir zum Schluss, uns dort nicht zu engagieren», sagte der neue Adecco-Chef Dieter Scheiff in einem Interview mit der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» (Ausgabe 16.9.). «Wir stehen nicht unter Druck, denn Adecco ist in Russland bereits mit etwa zehn Niederlassungen vertreten.»
Organische Entwicklung angestrebt
Die erste Priorität habe die organische Entwicklung innerhalb der neu geschaffenen Strukturen, so Scheiff. «Wir schauen jedoch auch, welche Unternehmen zu kaufen sind». Bei Akquisitionen konzentriere Adecco sich auf die Spezialistenvermittlung. Ansonsten sieht Adecco laut Scheiff neben den Hauptmärkten Frankreich und USA vor allem Wachstumspotential «in einer ganzen Reihe weiterer Regionen, ganz besonders Deutschland», wo die Teilzeitarbeit mit etwa 1% Anteilt gegenüber rund 3% in Frankreich noch grossen Entwicklungsraum vor sich habe. Auch in Asien sieht Scheiff für den Personaldienstleister Potential. Das asiatische Geschäft könne sehr gross werden, sagte er.
«Minderheitsaktionäre sind willkommen»
Zur Tatsache, dass der Hedge Fund Elliott weiter mit rund 10% an DIS beteiligt ist, meint Scheiff: «Minderheitsaktionäre sind willkommen». Die Situation sehe er jedenfalls nicht als Belastung.
Weltführender Personaldienstleister bleiben
Zur Frage, wo Adecco in fünf Jahren stehen wird, sagte der neue Adecco-CEO: «Wir wollen der weltführende Personaldienstleister bleiben und besonders im Fachkräftebereich zulegen». Damit werde eine stabilere Ertragsentwicklung einhergehen, weil das Geschäft mit höher gebildeten Zeitarbeitern weniger konjunkturabhängig sei. (awp/mc/gh)