Adecco-Institut: Firmen kaum auf Alterung der Bevölkerung vorbereitet
Die Altersstruktur der Schweizer Arbeitnehmer werde sich erheblich verändern, heisst es in der Studie des vom Personalvermittlungskonzern Adecco eingerichteten Instituts. Bis 2020 werde die Zahl der Arbeitskräfte im Alter zwischen 30 und 44 Jahren um ein Fünftel abgenommen, die Angestellten zwischen 50 und 64 dagegen um ein Drittel zugenommen haben. Bereits 2010 würden die über 40-Jährigen die Mehrheit der Arbeitskräfte bilden, sagte Adecco-Schweiz-Chef Michael Agoras vor den Medien in Zürich.
Enorme Belastung
Die Unternehmen müssten sich um die immer kleinere Gruppe junger und qualifizierter Mitarbeiter balgen. Dabei litten die Industrieländer schon heute unter einem Mangel an Fachkräften, der kaum noch durch die Jugend oder Einwanderung kompensiert werden könne. Dieser demographische Trend werde zu einer enormen Belastung für die abnehmende Bevölkerung führen, wenn die älteren Arbeitnehmer nicht länger im Beruf blieben, hiess es weiter.
«Demographische Fitness» ungenügend
Schweizer Unternehmen täten aber im allgemeinen zu wenig, um sich auf die Alterung ihrer Belegschaft vorzubereiten. In der Umfrage unter 500 schweizerischen Firmen ging hervor, dass diese bei der so genannten demographischen Fitness im Vergleich mit Unternehmen aus den fünf grössten europäischen Ländern auf dem letzten Platz landeten.
Deutschland und Grossbritannien an der Spitze
Spitzenreiter sind Grossbritannien und Deutschland mit 186 von 400 möglichen Punkten. Die Schweiz erreichte 172 Punkte nach 174 Punkten vor einem Jahr. Insgesamt wurden im Rahmen der 2006 gestarteten Studie mittlerweile mehr als 8500 Unternehmen aus neun Ländern untersucht. (awp/mc/pg)