Adecco schrammt 2009 knapp an roten Zahlen vorbei

Auch haben sich die Marktbedingungen verbessert. Der Konzern sieht sich dank strikter Kostenkontrolle und den Übernahmen in den letzten Monaten für die Zukunft gut aufgestellt und hat das mittelfristige Margenziel erhöht.


Jahresumsatz um 26 Prozent eingebrochen
Der Umatz in der Berichtsperiode sank um 26% auf 14,80 Mrd EUR (organisch -27%). Im vierten Quartal nahm der Umsatz noch um 18% auf 3,79 Mrd EUR ab. Der Rückgang hat sich damit gegenüber den Vorquartalen (Q3: -27%, Q2: -31%, Q1: -26%) deutlich verringert. Bei einem 28% tieferen Bruttogewinn im Berichtsjahr von 2,649 (3,673) Mrd EUR ergibt sich eine Bruttomarge von 17,9% (2008: 18,4%), wie der Personaldienstleister am Mittwoch mitteilte. Auf adjustierter Basis ging die Bruttomarge allerdings lediglich um 20 Basispunkte auf 17,8% zurück. Im vierten Quartal sank die Bruttomarge auf adjustierter Basis allerdings um 60 Basispunkte, wobei das Temporärgeschäft die Marge negativ beeinflusst habe, wie es heisst.


Reingewinn beträgt noch 8 Millionen Franken
Das operative Ergebnis (EBIT) sank um 91% auf 65 (748) Mio EUR, was eine Marge von 0,4 (3,7)% ergibt. Unter dem Strich resultierte ein kleiner Reingewinn von 8 (495) Mio EUR. Die Zahlen im vierten Quartal sahen allerdings einiges besser aus: So erwirtschaftete der Konzern einen EBIT von 81 Mio EUR sowie einen Reingewinn von 42 Mio EUR. Grund für die starken Rückgänge im Gesamtjahr waren neben Restrukturierungskosten vor allem Abschreibungen auf Goodwill und immaterielle Vermögenswerte, die allerdings zum grössten Teil bekannt waren bzw. bereits im zweiten Quartal verbucht worden waren.


Dividende halbiert
Die Dividende soll aufgrund der Zahlen auf 0,75 (1,50) CHF halbiert werden. Sie entspreche einer Ausschüttungsquote von etwa 30% auf Basis des adjustierten Gewinnes. Der Ausweis lag in etwa im Rahmen bzw. leicht über der Erwartungen der Analysten. Diese rechneten gemäss AWP-Konsens für 2009 mit einem Umsatz von 14,97 Mrd, einem operativen Ergebnis von 43 Mio und einem Reingewinn von 3 Mio EUR. Dank rigoroser Kostenkontrolle seien die Kosten (SG&A) auf adjustierter Basis 20090 um 19% reduziert worden, heisst es weiter. Die Anzahl Vollzeitstellen lag 2009 bei 28’000, diejenige der Geschäftsstellen bei 5’500. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Reduktion auf organischer Basis von 20% bzw. 16%.


Verhältnismässig zuversichtlicher Ausblick
Das Jahr 2009 sei aussergewöhnlich gewesen, aber man sei den Abschwung sehr proaktiv angegangen, wird CEO Patrick De Maeseneire in der Mitteilung zitiert. Im vierten Quartal hätten sich ausserdem die Marktbedingungen in den Hauptmärkten Frankreich und USA weiter verbessert, ebenso in den meisten anderen Regionen. Für die weitere Zukunft gibt sich der Konzern relativ optimistisch. Der verbesserte Trend aus dem vierten Quartal habe sich im neuen Jahr fortgesetzt, und die Hauptmärkte Frankreich und USA seien in den letzten Wochen zu Wachstum auf Vorjahresbasis zurückgekehrt. Die Visibilität bleibe zwar gering, man sei aber zuversichtlich bezüglich der wirtschaftlichen Erholung.


Preisdisziplin und strikte Kostenkontrolle
Der Fokus bleibe aber weiter auf Preisdisziplin und strikter Kostenkontrolle. Im Januar sei der Umsatz auf organischer Basis und adjustiert um die unterschiedliche Anzahl Handelstage im Vorjahr um 5% gesunken. Basierend auf dieser Tatsache, erwarte man eine weitere Verbesserung der Marktbedingungen. Mittelfristig strebt der Konzern eine EBITA-Marge von über 5,5% an. Dies u.a. dank der verbesserten Kostenbasis und dem höheren Anteil im Bereich Fachkräftevermittlung. Weiter gab der Konzern bekannt, dass der Schweizer und britische Doppelbürger Alex Gut für eine Einjahrsperiode in den Verwaltungsrat gewählt werden soll. (awp/mc/ps/02) 

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