Der Antrag sei am Freitagvormittag bei der Deutschen Börse eingereicht worden, sagte der Vorstandsvorsitzende Dieter Scheiff im Anschluss auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf. Die Hauptversammlung am Vortag sei zwar erst «kurz nach Mitternacht» beendet worden. Dennoch gehe das Unternehmen nicht davon aus, dass diese wiederholt werden müsse, wie zum Beispiel von Elliott gefordert. Nach Angaben von Scheiff hält Elliott derzeit 13% der DIS-Aktien, 83% gehörten der Adecco SA. Damit liege der «echte Freefloat» bei unter 5%, sagte der Vorstandsvorsitzende.
Umstrittene Hauptversammlung
Die umstrittene Hauptversammlung – bei der die DIS unter anderem auch die Presse ausgeschlossen hatte – war nach Angaben von Scheiff nicht auf zwei Tage angesetzt worden. Die Versammlung sei aber mit allen nötigen Beschlüssen regulär beendet und nicht abgebrochen worden, sagte er. Es seien jetzt aber Anfechtungsklagen zu erwarten. Das ganze Delisting-Verfahren könne sich daher ein halbes Jahr hinziehen.
Einigung mit Elliott Sache von Adecco
Zu einer möglichen aussergerichtlichen Einigung mit Elliott wollte sich Scheiff nicht äussern. Dies sei Sache von Adecco, sagte er. Scheiff selbst wechselt zum 1. Juli als Vorstandsvorsitzender zu Adecco.
Gewinnrücklagen stärken
Scheiff verteidigte noch einmal die von der Hauptversammlung gebilligte Dividendenkürzung auf 0,05 EUR von zuvor 0,80 EUR. In der Zeitarbeitsbranche werde der Konzentrationsprozess weitergehen. Die DIS wolle deshalb ihre Gewinnrücklagen für geplante Übernahmen stärken. Das Unternehmen brauche einen höheren Barbestand. Angestrebt seien nämlich Akquisitionen in Deutschland noch in diesem Jahr, sagte der Vorstandsvorsitzende.
Aufsichtsrat neu besetzt
Auf der Hauptversammlung war auch der Aufsichtsrat der DIS zum Teil neu besetzt worden. In das Gremium waren unter anderem der frühere Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement sowie Dominik de Daniel gewählt worden. Der Adecco-CFO übernimmt den Vorsitz des DIS-Aufsichtsrates. (awp/mc/ab)