adidas beschleunigt Restrukturierung nach schwachem 1. Quartal
Im ersten Quartal waren die Schulden nochmals gestiegen. «Unsere Gruppe kann auf acht Jahre fantastischen Wachstums zurückblicken. Aber jetzt müssen wir nach vorne schauen und unser Unternehmen mittel- und langfristig auf die nächste Erfolgsphase vorbereiten», begründete Vorstandschef Herbert Hainer am Dienstag die Schritte. Der adidas-Kurs brach im frühen Handel um rund 8,3 Prozent ein.
adidas will effektiver und schlanker werden
adidas hat bereits Stellen bei der Tochter Reebok und bei der Golf-Sparte TaylorMade abgebaut. Zudem wurden allen Kosten, die nichts direkt mit dem Wachstum der Gruppe zu tun haben, ein Riegel vorgeschoben. Nun knöpft sich adidas auch die Konzernstruktur vor, um effektiver und schlanker zu werden. Um den eigenen Einzelhandel kümmert sich künftig eine eigene Global Retail Organisation, die in den kommenden Monaten die Standorte überprüft, die nicht wie erwartet laufen. Auch das Grosshandelsgeschäft, bei dem Produkte durch Einzelhandelspartner vertrieben und verkauft werden, soll konsolidiert werden. Für beide Bereiche schafft adidas neue Führungsstrukturen. Darüber hinaus sollen sämtliche Konzernfunktionen wie Finanzen, Personal, Recht und IT ebenso an die neue Organisationsstruktur angepasst werden. Regionale Zentralen in Europa und Asien soll es künftig nicht mehr geben.
Nettogewinn sinkt auf 5 Mio. Euro
Neben Kosteneinsparungen erhofft sich adidas auch eine Belebung der Umsätze von dem Programm. Im ersten Quartal fielen diese um 1,7 Prozent auf 2,577 Milliarden Euro. Positiv wirkten sich dabei Währungseffekte bei der Umrechnung in Euro aus. Bereinigt darum belief sich das Minus auf 6 Prozent. Das Betriebsergebnis sank von 282 auf 58 Millionen Euro und der Nettogewinn nach Anteilen Dritter von 169 auf 5 Millionen Euro. Insgesamt verfehlte der Konzern die Erwartungen der von dpa-AFX befragten Analysten. Währungsbereinigt ging der Umsatz in allen Segmenten zurück. Dabei wirkte sich zusätzlich auch die hohe Vergleichsbasis des Vorjahres aus, denn 2008 hatte die Fussball-Europameisterschaft die Umsätze mit Fussballprodukten kräftig angekurbelt. Dies wiederum bekam die Stammmarke adidas besonders zu spüren.
Ausblick bestätigt
«Wir mussten uns im ersten Quartal 2009 einer ganzen Reihe von konjunktur- und marktbedingten Herausforderungen stellen», fasste Vorstandschef Hainer die Quartalsentwicklung zusammen. «Höhere Einstandspreise, Währungsabwertungseffekte und Restrukturierungskosten haben unsere Ergebnisse wesentlich beeinträchtigt. Einige dieser Faktoren werden zwar im weiteren Verlauf des Jahres wieder auftreten, ich bin aber überzeugt dass wir einen Grossteil dieser Effekte damit hinter uns haben werden.» Im Gesamtjahr rechnet adidas weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Die Margen sollen ebenso wie das Ergebnis unter das Vorjahresniveau sinken. (awp/mc/pg/07)