adidas im zweiten Quartal besser als erwartet

Wegen der schwächeren Entwicklung in den Schwellenländern senkte adidas aber seine Erwartungen an die Tochter Reebok. Der währungsbereinigte Umsatz von Reebok soll im Gesamtjahr zurückgehen und nicht mehr wie zuvor gedacht «mindestens stabil» bleiben.


EBIT um zwei Drittel eingebrochen
Im zweiten Quartal sank das Betriebsergebnis um 66 Prozent auf 72 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte. Der Umsatz fiel um 2,5 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro. Bei beiden Werten hatten die von dpa-AFX befragten Experten allerdings mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Unter dem Strich blieb dem Konzern ein Gewinn von neun Millionen Euro nach 116 Millionen Euro vor einem Jahr. Hier hatten die Analysten einen leichten Verlust erwartet. adidas selbst hatte einen Wert um die Gewinnschwelle in Aussicht gestellt. Die Aktie legte im frühen Handel um 3,65 Prozent auf 31,54 Euro zu.


adidas sieht das Schlimmste hinter sich
Volle Lager bei den Grosshändlern, hohe Rohstoffkosten und heftige Währungsverluste in Osteuropa hatten bereits die Bilanz das ersten Quartals stark belastet. Der Konzern hatte daraufhin angekündigt, dass auch das zweite Quartal ein schwaches wird, zumal die Fussball-Europameisterschaft 2008 für starke Vorjahreswerte gesorgt hatte. Das Schlimmste sieht adidas nun aber hinter sich. In der zweiten Jahreshälfte werde das Ergebnis im Vergleich zum ersten Halbjahr deutlich positiver sein, hiess es. Die Rückgänge aus dem ersten Halbjahr wird der Konzern in den verbleibenden Monaten dennoch nicht mehr aufholen können. adidas geht davon aus, dass 2009 der währungsbereinigte Umsatz im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich sinkt. Der Gewinn soll ebenfalls niedriger ausfallen.


Lateinamerika-Geschäft wächst zweistellig
Auf währungsbereinigter Basis verzeichnete adidas im zweiten Quartal Rückgänge in fast allen Segmenten und allen Regionen. In Europa musste adidas gegen die hohen Vergleichswerte im Zusammenhang mit der EM im Vorjahr anlaufen. In Asien entwickelten sich Japan und China schwach. Nordamerika hielt sich vergleichsweise moderat mit einem bereinigten Minus von drei Prozent. In Lateinamerika konnte adidas sogar zweistellig zulegen. Von den drei Marken adidas, Reebok und TaylorMade-adidas Golf verbuchte lediglich letztere einen Umsatzzuwachs. Die Golfmarke profitierte dabei auch von der Übernahme des Konkurrenten Ashworth.


Sparprogramm – neue Aufgabenverteilung im Vorstand
adidas hat sich ein Umbauprogramm verordnet, mit dem die Kosten um 100 Millionen Euro pro Jahr sinken sollen. Insgesamt wurden rund 1.000 Stellen weltweit abgebaut. Auch der Vertrieb wurde umorganisiert und die regionalen Hauptquartiere abgeschafft. Um dem Umbauprogramm mehr Schlagkraft zu verleihen, wurden nun die Aufgaben im Vorstand neu geordnet. Wie adidas am Mittwoch mitteilte, wird Vorstandschef Herbert Hainer zusätzlich den Vertrieb verantworten. Der für die Marke adidas zuständige Vorstand Erich Stamminger wird nun auch Reebok unter seine Fittiche nehmen. (awp/mc/ps/06) 

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