Adidas sagt Nike den Kampf an
Für das laufende Jahr peilt Adidas mehr als elf Milliarden Euro an. Nike kam zuletzt auf 19 Milliarden Dollar Umsatz und will diesen bis 2015 auf 27 Milliarden Dollar ausbauen. Die Adidas-Aktie gewann am Vormittag in einem etwas schwächeren Gesamtmarkt 2,48 Prozent auf 47,45 Euro.
«Route 2015»
Adidas ist derzeit die Nummer zwei in der Welt, auf Platz drei folgt mit deutlichem Abstand Puma. Adidas-Chef Hainer geht davon aus, dass sein Unternehmen in den nächsten fünf Jahren schneller wächst als die Hauptmitbewerber. Dafür hat der Konzern seinen Geschäftsplan «Route 2015» ausgearbeitet, in dessen Zentrum die Stammmarke adidas sowie die Tochter Reebok stehen.
Reebok soll führende Fitnessmarke werden
Reebok soll den Plänen zufolge die führende Fitnessmarke der Welt werden. Adidas hatte Reebok 2005 gekauft und viele Jahre gebraucht, um die schwächelnden Marke zu drehen. Seit diesem Jahr wächst Reebok. Der Tochter traut Hainer zu, ihren Umsatz von rund 1,9 Milliarden Euro in diesem Jahr auf drei Milliarden Euro bis 2015 zu steigern. Bei der Marke adidas soll der Sportbereich «Performance» in den kommenden fünf Jahren von 6,2 Milliarden auf 8,5 Milliarden Euro zulegen. Die Mode-Segmente «Originals» und «Style» sollen zusammen von 2 Milliarden auf 3,7 Milliarden Euro kommen. Um auch jüngere Konsumenten verstärkt anzusprechen, schweben dem Adidas-Konzern schnellere Kollektionswechsel vor.
Wachstumsmärkte im Visier
Im klassischen Sport-Bereich sind es vor allem Sportarten wie Fussball, Basketball und Running, die weiter gestärkt werden sollen. Auch das Outdoor-Segment will Adidas ausbauen. Geografisch hat der Konzern die Regionen Nordamerika, China, Russland, Lateinamerika, Japan, Grossbritannien und Indien als Wachstumsmärkte im Visier.
Gewinn soll schneller wachsen als Umsatz
Schneller als der Umsatz soll der Gewinn wachsen. Für die Kenngrösse strebt Adidas eine jährliche Steigerung von durchschnittlich 15 Prozent an. Für das laufende Jahr geht der Konzern, der erst in der vergangenen Woche seine Prognosen für 2010 angehoben hat, von einem Überschuss zwischen 560 und 565 Millionen Euro aus. Die operative Marge, die für 2010 bei 7,5 Prozent erwartet wird, soll bis 2015 elf Prozent erreichen. (awp/mc/ps/11)