Adval Tech reduziert Umsatz- und Gewinnprognose

Zuletzt rechnete das im Werkzeugbau und Spritzguss tätige Unternehmen für 2008 mit einem Umsatz von 430 Mio CHF bis 445 Mio CHF und für das zweite Semester mit einem im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 leicht höheren EBIT. Von Januar bis Juli war der EBIT trotz Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr auf 5,1 (7,0) Mio CHF gesunken. Der Reingewinn sackte gar auf 0,2 (4,2) Mio CHF ab. Verlässliche Schätzungen für die Jahresergebnisse 2008 seien nun aufgrund der unüberschaubaren Situation in den Adval Tech Zielmärkten zurzeit sehr schwierig, hiess es.


Markteinbruch in der Automobilindustrie
Neben der strukturbedingten Anpassung der Produktionskapazitäten für Werkzeuge zur Herstellung von Optical Discs wirke sich auch der konjunkturell bedingte Markteinbruch in der Automobilindustrie sowie in verschiedenen Bereichen der Konsumgüterindustrie negativ aus. Die markanten Verschiebungen der Fremdwährungsrelationen tragen demnach ebenfalls zu Umsatzeinbussen und zur Margenverschlechterung bei. «Viele unserer Kunden befinden sich im Euroraum, entsprechend haben wir die Schwäche der Währung in den letzten Wochen massiv zu spüren bekommen», erklärte CEO Jean-Claude Philipona gegenüber AWP.


Schwäche im US-Markt trifft Adval Tech hart
Ausserdem belaste die Entwicklung des Dollars, vor allem mit Blick die im Januar 2008 erworbene Omni-Gruppe. «Zum einen, weil die für April 2010 ausstehende zweite Tranche für die Finanzierung der Akquisition in Dollar zu zahlen ist, zum anderen, weil das Exposure von Omni in den USA gross ist. Die Schwäche am US-Markt trifft uns deshalb stark», sagte er.


Aquisitionen: Gemischtes Fazit
Insgesamt fällt das Fazit zu den jüngsten Akquisitionen gemischt aus. «QSCH in Ungarn entwickelt sich gemäss unseren Erwartungen. Dass sich die Situation am US-Markt und damit die Auftragslage für OMNI so verschlechtert, war dagegen nicht zu erwarten», betonte Philipona.


«Gut kapitalisiert und liquide»
Was die Bilanz angeht, so zeigt sich der Firmenchef optimistisch. «Wir haben die jüngste Akquisition aus Eigenmitteln finanziert. Zudem wurden im April dieses Jahres die Konsortialkredite um fünf Jahre verlängert. Adval Tech ist gut kapitalisiert und liquide.»


Stellenabbau, Personalstopp, Abbau von Überzeiten und Ferien
Das Unternehmen sieht sich nach eigenen Angaben gezwungen, am Standort Muri 53 Stellen abzubauen und dabei 32 Kündigungen auszusprechen. Damit fällt der Abbau etwas kleiner aus als im Oktober angekündigt. Damals hatte Adval Tech 60 der insgesamt 250 Stellen streichen wollen. Für die Betroffenen habe das Unternehmen einen Sozialplan ausgearbeitet, hiess es. Zudem besteht in allen Bereichen der Gruppe ein Personalstopp, Überzeiten würden kompensiert und Feriensaldi reduziert. An den Standorten in China und Ungarn wurden bereits rund 200 Stellen gestrichen. «Nach jetzigem Stand dürfte kein weiterer, unmittelbarer Stellenabbau in grösserem Stil nötig sein», so der CEO.


Adval Tech betonte, dass sich die Restrukturierungen sowie die globale Ausrichtung der Gruppe und die Fokussierung auf ausgewählte Bereiche in den Märkten Automobil, Medizinaltechnik und Konsumgüter spätestens bei einer Aufhellung der konjunkturellen Lage bezahlt machen sollte. (awp/mc/ps/13)

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