Adval Tech: Umsatzeinbruch und rote Zahlen im Halbjahr

Das Gesamtjahr dürfte im Vorjahresvergleich hingegen deutlich schlechter abschneiden. Die Gesamtleistung der Gruppe sank in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahr um 36% auf 143,6 Mio CHF), gegenüber dem zweiten Semester 2008 waren es -25%. Der Nettoumsatz fiel zum Vorjahr um 33% auf 145,4 Mio CHF, zum Vorsemester waren es -19%, wie der Werkzeugbauer am Mittwoch mitteilte.


Umsatzrückgang auf breiter Front
In allen drei Schlüsselmärkten seien die Umsätze markant zurückgegangen, am stärksten im für Adval Tech so wichtigen Automobilzuliefermarkt. Der entsprechende Markteinbruch des vierten Quartals 2008 habe sich im ersten Quartal 2009 noch verstärkt, heisst es. Und die globale Rezession habe weder vor dem Komponentengeschäft im Konsumgütermarkt noch vor dem Werkzeuggeschäft für die Medizinal- und Konsumgüterindustrie halt gemacht.


Deutlicher Betriebsverlust
Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen EBITDA war mit 3,6 Mio CHF ebenfalls stark rückläufig (H1 2008: +18,7 Mio, H2 2008: +7,6 Mio). Beim EBIT musste die Gruppe für das erste Semester 2009 mit -9,5 Mio CHF einen deutlichen Verlust hinnehmen (H1 2008: +4,7 Mio, H2 2008: -6,0 Mio). Das Unternehmensergebnis in der ersten Hälfte 2009 belief sich auf -13,4 Mio CHF (H1 2008: +0,5 Mio, H2 2008: -9,7 Mio).


Kosten markant reduziert
Konsequentes Sparen habe noch grössere Verluste verhindert, heisst es in der Mitteilung. So seien beispielsweise die Personalkosten durch Stellenabbau, Kurzarbeit und weitere Massnahmen «deutlich reduziert» worden. Der Stellenabbau betraf insbesondere die Werke in China, Ungarn und Brasilien. Aber auch in der Schweiz wurden insgesamt 171 Stellen abgebaut.


Faktischer Investitionsstopp
Zudem sei faktisch ein Investitionsstopp verfügt worden. Im ersten Semester 2009 beliefen sich die Investitionen in Sachanlagen den Angaben zufolge auf 6,5 Mio CHF, wovon 6,1 Mio auf Bestellungen des vergangenen Jahres zurückzuführen sind. Generell gelte in der ganzen Gruppe «konsequentes Sparen», was sich im deutlich tieferen sonstigen Betriebsaufwand widerspiegle.


Weitere strukturelle Anpassungen
Die Marktentwicklungen verlangen laut Adval Tech aber weitere strukturelle Anpassungen. Bei der AWM Mold Tech AG in Muri rechnet das Unternehmen mit einem Abbau von weiteren 50 bis 70 Stellen, nachdem die im Herbst 2008 beschlossene Restrukturierung des Werkzeugbaus in Muri plangemäss umgesetzt worden ist. Das Geschäft mit neuen Werkzeugen für Optical Discs (OD) sei praktisch zusammengebrochen, und das entsprechende Ersatzteilgeschäft liege ebenfalls deutlich hinter den Erwartungen zurück, heisst es dazu.


Vorsichtiger Ausblick
Für die weitere Zukunft bleibt Adval Tech dementsprechend vorsichtig. Zwar hätten sich die Marktverhältnisse im zweiten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres verbessert, in einzelnen Marktsegmenten könne man gar positive Zeichen erkennen; eine nachhaltige Erholung sei aber «noch nicht in Sicht». Für das zweite Semester 2009 rechnet Adval Tech mit einer Verbesserung von Gesamtleistung und Betriebsergebnis im Vergleich zum ersten Semester 2009. Das gesamte Geschäftsjahr 2009 hingegen werde im Vorjahresvergleich deutlich schlechter ausfallen, heisst es. (awp/mc/ps/08)

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