Affäre Gaddafi: Keine Schweizer Schiffe nach Libyen unterwegs
Die am Donnerstag angekündigte Massnahme gegen die Schweizer Frachtschiffe sei offiziell nicht bis zu den Schweizer Behörden durchgedrungen, sagte Reto Dürler, Chef des Schweizerischen Seeschifffahrtsamtes (SSA) gegenüber der SDA. Eine libysche Seetransport- sowie eine Hafenbetreiber-Gesellschaft hatten das Zugangsverbot für Schweizer Lastschiffe am Donnerstag in einem Communiqué mitgeteilt. Die beiden Firmen teilten auch den Stopp der Öltanker Richtung Schweiz mit.
Keine Rohöl-Transporter
Unter den insgesamt 34 Schiffen der Schweizer Marine gibt es laut Dürler kein einziges, das Rohöl transportiert. Sieben davon könnten Fertigprodukte wie Heizöl, Benzin und Diesel transportieren, ein weiteres sei für den Transport von Asphalt vorgesehen. Sechs weitere würden für Lebensmittel wie Speiseöl und Getreide eingesetzt. Acht der Schweizer Frachtschiffe seien so genannte «Multi-Tankers», welche gleichzeitig verschiedene Produkte transportieren können. Es gebe keine ausländischen Schiffe, welche unter Schweizer Flagge auf See seien.
Gaddafi jr. beklagt Misshandlung
Die zwei libyschen Firmen hatten der Schweiz am Donnerstag mit «neuen Massnahmen» gedroht, falls sie die Affäre um Hannibal Gaddafi nicht vollständig zu den Akten lege». Der Sohn des libyschen Machthabers behauptet, von der Genfer Polizei während seiner zweitägigen Polizeihaft letzte Woche misshandelt worden zu sein. Die Genfer Behörden haben diese Vorwürfe kategorisch zurückgewiesen. (awp/mc/pg/28)