Affichage sinkt 2009 tief in die roten Zahlen

Sorgenkind bleibt insbesondere das Geschäft in Griechenland. Die Verkaufserlöse verminderten sich um 20,7% auf 340,0 Mio CHF. Organisch und in Landeswährungen gerechnet betrug das Minus 18,7%. Der EBITDA reduzierte sich um 45,5% auf 45,6 Mio CHF, die entsprechende Marge ging auf 13,4 (VJ 19,5)% zurück. Der EBIT rutschte als Folge verschiedener Sonderfaktoren tief ins Minus und wird mit -65,2 (VJ +52,7) Mio CHF ausgewiesen. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 59,1 (VJ Gewinn von 29,7) Mio CHF, teilte das Unternehmen am Freitag mit.


Sonderfaktoren belasten
Den Fall in die roten Zahlen begründet Affichage mit Sonderfaktoren. Auf Akquisitionen in Griechenland und Bosnien seien Wertberichtigungen im Betrag von 82,6 Mio CHF vorgenommen worden. Verluste hätten sich zudem aus den Verkäufen von Aktivitäten in Ungarn und Norditalien (21,0 Mio CHF) sowie durch Abschreibungen auf Forderungen im Ausland (10 Mio CHF) ergeben. Positiv zu Buche schlug dagegen ein Steuerertrag in Höhe von 31 Mio CHF.


Keine Dividende
Als Folge der unbefriedigenden Ergebnisse und der unverändert ungewissen Konjunkturperspektiven liege der Fokus des Managements auf dem Cash-Management und der Sicherung des Eigenkapitals. Der Verwaltungsrat beantrage der Generalversammlung vor diesem Hintergrund, auf die Auszahlung einer Dividende zu verzichten. Im Vorjahr wurden 4,40 CHF bezahlt. Der Verzicht soll dazu beitragen, die Kapitalstruktur der Gruppe für die Zukunft zu stärken.


Inland-Umsatz um über 18 Prozent rückläufig
Im Heimmarkt Schweiz sank der Umsatz um 18,3% auf 250,1 Mio CHF. Von den Einbussen waren die meisten Gruppengesellschaften betroffen. Affichage habe frühzeitig die Strukturen auf die tiefere Umsatzbasis auszurichten. In der grössten Gruppengesellschaft APG wurde die Organisation «substantiell» verschlankt und Arbeitsplätze abgebaut. Dank der Restrukturierung verminderte sich die EBITDA-Marge im Heimmarkt lediglich auf 23,2% nach 24,2% im Vorjahr. In absoluten Zahlen sank der EBITDA um 21,6% auf 58 Mio CHF.


Auslandgeschäft bricht um 26,5 Prozent ein
Das Auslandgeschäft von Affichage wurde hingegen stark zurückgeworfen. Die Verkaufserlöse verminderten sich um 26,5% auf 89,9 Mio CHF. Der Auslandanteil am Gesamtgeschäft ging auf 26,4 (28,6)% zurück. Auf Stufe EBITDA resultierte ein Minus von 8,1 Mio (VJ +16,6) CHF. Die internationalen Märkte seien von der Krise überdurchschnittlich stark getroffen worden, so Affichage. Schwierig sei die Situation insbesondere im grössten Auslandmarkt Griechenland. Die unfreundliche Wirtschaftslage stelle das Management vor grosse Herausforderungen. Auch das im September ohne Übergangsfristen eingeführte Tabakwerbeverbot, das einen Umsatzausfall von nahezu 30% im vierten Quartal 2009 nach sich zog, könne kurzfristig nicht kompensiert werden.


Eigenfinanzierungsgrad auf 41,8 Prozent erhöht
Neben Sparmassnahmen sowie einem Wechsel im Management habe der Verwaltungsrat nun entschieden, die Positionierung und Strukturierung der griechischen Beteiligung durch eine Arbeitsgruppe untersuchen zu lassen. Der Cash Flow der Gruppe verminderte sich im Gesamtjahr um 37% auf 35,9 Mio CHF. Das Eigenkapital ging auf 165,2 (VJ 220,6) Mio zurück. Als Folge der stark verkürzten Bilanz erhöhte sich der Eigenfinanzierungsgrad auf 41,8% von 38,9%.


Vorsichtiger Ausblick
Für das laufende Jahr bleibt Affichage vorsichtig. Das Buchungsverhalten der Kunden sei weiterhin kurzfristig und wenig berechenbar, allerdings seien erste ermutigende Anzeichen vor allem im Schweizer Markt zu erkennen. Das wenig stabile, nach wie vor verunsicherte Umfeld erlaube aber weiterhin keine verlässlichen Prognosen über den zukünftigen Geschäftsverlauf. Zentral seien die Massnahmen zur forcierten Umsatzoptimierung, die Sicherung des Cash Flow und ein straffes Kostenmanagement. Mit den Restrukturierungsmassnahmen sei der Grundstein gelegt worden, auf einer tieferen Kostenbasis im In- und Ausland erneut in die Gewinnzone zurückzukehren. (awp/mc/ps/03)

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