AFG-Chef Edgar Oehler sieht Ende der Talfahrt

«Wir hatten einen guten Juli. Im Geschäft mit Fenstern, Türen und Küchen laufen wir in der Schweiz fast am Anschlag.» «Ich bin überzeugt, wir kommen bald in einen Aufschwung, rascher als die anderen», sagte Oehler weiter. Die Rückkehr in die Gewinnzone sei noch in diesem Jahr möglich. «Ich bin zuversichtlicher als bei der Verkündigung des Halbjahresergebnisses Anfang August.» AFG sei länger vom schlimmsten Fall ausgegangen als nötig.


In die roten Zahlen gerutscht
Der Konzern hatte im ersten Semester einen herben Verlust von 23,3 Mio CHF erlitten nach einem Gewinn von 19,1 Mio CHF im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Umsatz fiel um 16,4% auf 626,4 Mio CHF. Nun bestehe die Chance, dass AFG weniger Leute entlassen müsse als geplant. Wegen des kräftigen Einbruchs hatte der Konzern im Frühling den Abbau von 200 bis 250 Stellen bis Ende Jahr angekündigt. Oehler, der Verwaltungsratspräsident und Mehrheitsaktionär des Thurgauer Unternehmens ist, will an der Einheitsaktie festhalten, mit der er seine Mehrheit abgeben würde: «Ich setze aber alles daran, dass Arbonia Forster nicht zerstückelt wird. Erst wenn ich das gesichert habe, kommt die Einheitsaktie.»


«Heuschrecken» abwehren
Heute habe er für jede Division ein Angebot, so dass man den Konzern zerhacken könnte. Meistens nicht von industriellen, sondern von Finanzinvestoren. Wenn man zusammenzähle, was diese «Heuschrecken» böten, sei es massiv mehr als der heutige Börsenwert. «Aber ein Verkauf von Einzelteilen kommt nicht in Frage, das ist nicht die Idee des Erfinders. Da würde ich mein ganzes Leben verleugnen und meine ganze Regional- und Wirtschaftspolitik», sagte Oehler. (awp/mc/ps/06)

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