AFG: Umsatz auf über 1,5 Mrd. Franken gesteigert – Ausblick zurückhaltend

Ohne den Einfluss von Sonderfaktoren (Wertberichtigungen auf immateriellen Vermögenswerten) kommt das Betriebsergebnis trotz des deutlich schwieriger gewordenen Umfelds knapp unter dem Vorjahresniveau zu liegen. Der Umsatz stieg vor allem akquisitionsbedingt um 6,8% auf 1’570,9 (VJ 1’471,5) Mio CHF, das organische Wachstum lag lediglich bei 2,1%. Insbesondere die Schwäche des Pfund Sterling aber auch der schwache Euro hätten belastet, teilte AFG am Dienstag mit. Damit hat der Bauausrüster die Erwartungen der Analysten mehr oder weniger getroffen. Diese haben durchschnittlich einen Umsatz von 1’569,3 (Bandbreite 1’543,0 – 1’606,0) Mio CHF prognostiziert.


Oehler «mehr als zufrieden»
Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 ist der CEO «mehr als zufrieden». Ob AFG die eigenen Vorgaben auf Reingewinnstufe erreicht, dazu wollte Edgar Oehler keine Aussagen machen. Im vergangenen Sommer hatte AFG die eigenen Prognosen eines Konzerngewinns 2008 auf 60 bis 65 Mio CHF beziffert, diese Erwartungen jedoch im Oktober vergangenen Jahres zurückgenommen, ohne dabei exakte Zahlen zu nennen. Das Betriebsergebnis soll unter dem Vorjahresniveau (95,5 Mio CHF) liegen.


Unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Divisonen
Markt- und branchenbedingt entwickelten sich die fünf Divisionen unterschiedlich. Heiztechnik und Sanitär, mit einem Umsatzanstieg von 4,2% auf 646,2 Mio CHF, wurde im vergangenen Jahr mit einem drastischen Nachfrageeinbruch in Grossbritannien konfrontiert. Zur Stützung der Umsätze hätten jedoch vor allem die beiden wichtigsten Märkte Deutschland und Schweiz beigetragen. Auch die strategische Ausrichtung nach Osteuropa sei weiterhin erfolgreich. So lag das Umsatzwachstum in den osteuropäischen Ländern im «hohen einstelligen Prozentbereich».


Umsatzplus für Fenster und Türen – Minus für Küchen und Kühlen
Ein kräftiges Umsatzplus von 28,3% auf 382,5 Mio CHF erzielte die Division Fenster und Türen. Einen deutlichen Teil steuerte dabei die Anfang 2008 in der Slowakei akquirierte Fensterproduktionsgesellschaft Slovaktual bei. Der Umsatz inder Division Küchen und Kühlen sank um 1,6% auf 290,8 Mio CHF. Hauptverantwortlich für den Rückgang seien Produktionsprobleme bei Forster Küchen infolge der Einführung von SAP R/3.


Stahltechnik hinter 2007-Werten zurück
Hinter dem Vorjahresumsatz zurückgeblieben ist auch die teilweise auf die Automobilindustrie ausgerichtete Division Stahltechnik, die 166,8 Mio CHF erwirtschaftete (-3,8%). Die zu einem grossen Teil für die Druckmaschinenindustrie tätige Division Oberflächentechnologie spürte den massiven Nachfragerückgang in der Branche und erzielte einen Umsatz von 88,8 Mio CHF (-6,8%).


Vorsichtiger Optimismus
Für die nahe Zukunft zeigt sich AFG vorsichtig optimistisch. «Vom heutigen Stand aus rechnen wir 2009 mit Wachstum», sagte Oehler. Konkrete Prognosen für das Geschäftsjahr 2009 wollte Oehler nicht abgeben. «Wir warten noch zwei Monate ab, dann sehen wir klarer», so der Konzernchef. Als Unsicherheitsfaktor macht der Konzernchef die Absatzregion Russland aus. Währungsunsicherheiten könnten hier belasten. Gegenwärtig liege der Umsatzanteil von Russland bei rund 35 Mio EUR, ergänzt Oehler.


Hoffen auf Konjunkturprogramme
Positive Impulse für AFG verspricht sich Oehler von Konjunkturprogrammen der verschiedenen Regierungen. So könnte AFG etwa im Bereich Fenster und Türen von den Energieeinsparmassnahmen in verschiedenen Konjunkturprogrammen profitieren.


Das gesamte Jahresergebnis 2009 wird am 16. März veröffentlicht. (awp/mc/pg/08)

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