Ahold steigert Gewinn im 3. Quartal – US-Markt schwierig

Das dritte Quartal sei für Ahold in den USA angesichts eines wachsenden Wettbewerbdrucks und einer schwächeren US-Wirtschaft schwieriger verlaufen als das zweite, teilte das Unternehmen am Freitag in Amsterdam mit. Dies habe auf den Margen gelastet. Der US-Markt werde auch im letzten Jahresviertel ähnlich problematisch bleiben.


Umsatzschub für’s Gesamtjahr
Konzernweit rechnet Ahold dennoch für das Gesamtjahr mit einem etwas stärkeren Umsatzschub als die prognostizierten 2,5 bis 3 Prozent. Die operative Marge soll hingegen am unteren Ende der erwarteten 4 bis 4,5 Prozent ausfallen.


Nettogewinn nach Verlust wieder gesteigert
Der Nettogewinn erreichte Ahold zufolge im dritten Quartal 210 Millionen Euro nach einem Verlust von 236 Millionen Euro im Jahr zuvor. Der Gewinn vor Steuern lag bei 237 Millionen Euro (Vorjahr: -714 Mio) und das operative Ergebnis bei 273 Millionen Euro (-642 Mio). Das Vorjahresergebnis war durch hohe Kosten für die Beilegung einer Sammelklage belastet.


Auf Entschädigung verklagt
Aktionäre hatten Ahold auf Entschädigung verklagt. Der Einzelhändler war 2003 wegen Bilanzmanipulationen in die Schlagzeilen geraten, worauf der Kurs der Aktie rapide einbrach. Gleich mehrere Ahold-Töchter hatten fälschlicherweise zu hohe Umsätze ausgewiesen, darunter auch U.S. Foodservice. Im dritten Quartal musste für den Vergleich mit den Aktionären eine Belastung in Höhe von 896 Millionen Euro verbucht werden. Nach Steuern belief sich der Betrag auf 585 Millionen Euro.


Vorsteuergewinn ohne Sondereffekte
Diese Sondereffekte herausgerechnet stieg der Vorsteuergewinn im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreswert um 55 Millionen Euro und das operative Ergebnis um 19 Millionen Euro. Den Umsatz hatte Ahold bereits bekannt gegeben. Er legte im dritten Quartal um 0,7 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro zu.


Tochter U.S. Foodservice steht zum Verkauf
Die zum Verkauf stehende Tochter U.S. Foodservice konnte ihre operative Marge im dritten Quartal unter anderem durch Kostensenkungen von 1,2 Prozent auf 1,9 Prozent verbessern. Der operative Gewinn stieg von 52 Millionen auf 85 Millionen Euro. Ahold zeigte sich zuversichtlich, dass die Catering-Sparte im Gesamtjahr das Ziel einer operativen Marge von 1,7 Prozent erreichen wird.


Konzentratrion auf starke Märkte
Ahold hatte Anfang November angekündigt, sich von einer Reihe von Unternehmensteilen zu trennen und sich fortan nur noch auf die Märkte zu konzentrieren, auf denen der Konzern die Nummer eins oder zwei einnimmt. Für U.S. Foodservice gibt es den Angaben nach bereits mehrere Interessenten. Der Wert der Sparte wird auf rund 4 Milliarden Euro geschätzt. (awp/mc/ab)

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