Die taiwanische Regulierungsbehörde stoppte den Verkauf der AIG-Sparte Nan Shan an einen chinesischen Investor. Die Übernahme Nan Shans durch China Strategic verstosse gegen taiwanisches Recht, teilte die Behörde am Dienstag in Taipeh mit.
Taiwanesischen Behörden nunmehr skeptisch
AIG hatte sich im vergangenen Oktober mit China Strategic auf den Verkauf von Nan Shan für 2,2 Milliarden Dollar geeinigt. Doch mögliche Verbindungen zwischen der Gruppe und der chinesischen Regierung haben die taiwanesischen Behörden jetzt skeptisch gemacht. Der Verkauf sei nicht mit den Regeln über chinesische Investitionen in Einklang zu bringen, hiess es. Zudem habe der Batteriehersteller und seine Partner, der Finanzinvestor Primus, zu wenig Erfahrung im Versicherungsgeschäft. China Strategic kann nun binnen 30 Tagen Widerspruch gegen die Entscheidung einlegen.
Ausverkauf
AIG war im Zuge der Finanzkrise unter die Räder gekommen und muss sich jetzt von Unternehmensteilen trennen, um die Staatshilfen zumindest teilweise zurückzahlen. Der gestoppte Verkauf in Taiwan bedeutet für AIG erneut einen Rückschlag in der Region. So scheiterte erst vor kurzem der Verkauf des grössten Teils des asiatischen Geschäfts an den britischen Versicherer Prudential am Widerstand dessen Aktionäre. Sie hielten den Preis von rund 35 Milliarden Dollar für zu hoch.
Jahrzehntelanger Zank zwischen China und Taiwan
China und Taiwan befinden sich seit Jahrzehnten in einem Streit über die Unabhängigkeit des Landes. Der chinesische Staat beansprucht die Insel als sein Eigentum und betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, während Taiwan sich als souveränen Staat sieht. (awp/mc/ps/13)